Sport: „Goldfingers“ mit goldenem Händchen
Potsdamer Ultimate Frisbee Team behaupteten sich bei den Deutschen Hallenmeisterschaften
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Die Münchener nennen sich „Wegwerfgesellschaft“, die Bremer „Deine Mudda“ und die Potsdamer halten es mit James Bond. Das Ultimate Frisbee-Team „Goldfingers“ machte seinem Namen dann auch alle Ehre und setzte sich vor kurzem in gewohnter Bond-Manier resolut durch. In der vierten Liga der Deutschen Ultimate Frisbee Hallenmeisterschaften kamen die Mannen aus Potsdam auf Platz drei und hätten sogar weiter oben stehen können. Letztlich entschied allein das schlechtere Punkteverhältnis über den Bronzerang, mit dem die Mannschaft allerdings außerordentlich zufrieden war.
„Es war unsere erste Teilnahme an einer Deutschen Hallenmeisterschaft“, sagt Sven Friedrich, Stellvertretender Vorsitzender des Vereins. „Mit dem dritten Platz sind wir nun automatisch für die Teilnahme an der 4. Liga 2008 qualifiziert und haben die Chance, uns in die dritte Liga hoch zu arbeiten.“ Das dreimonatige Training und die Teilnahme an den Qualifikationsturnieren in Köln und Cottbus, so Friedrich, hätten sich damit ausgezahlt.
Seit 2002 wird Ultimate Frisbee regelmäßig durch den Hochschulsport der Uni Potsdam angeboten. Vor zwei Jahren gründeten die Goldfingers den Verein, um ihren Sport einer breiteren Masse zugänglich zu machen. Gespielt wird auf Fußballfeldern, in der Halle oder am Strand. Ein Team besteht aus sieben Spielern und mehreren Ersatzspielern. Ziel ist es, die Frisbeescheibe in der gegnerischen Endzone unterzubringen – Körperkontakt ist verboten. Die angreifende Mannschaft versucht, sich Freiräume zu erlaufen, das verteidigende Team will durch Decken und Blocken in Scheibenbesitz kommen. Ein laufintensives Spiel, bei dem sich der werfende Spieler allerdings nicht von der Stelle bewegen darf.
Für die Potsdamer Goldfingers ist der dritte Platz bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der bislang größte Erfolg; im vergangenen Jahr entschieden sie zudem ein Turnier im polnischen Poznan für sich. „Wir trainieren zwar intensiv, aber wollen es mit dem Ehrgeiz dennoch nicht übertreiben“, sagt Sven Friedrich. „Der Spaß soll im Vordergrund stehen.“ Und inzwischen auch die Nachwuchsarbeit. An der Rosa-Luxemburg-Schule wurde schon eine Frisbee-Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen, und überhaupt möchte sich der rund 30 Frauen und Männer zählende Verein für neue Interessenten öffnen. Trainiert wird montags von 18 bis 21 Uhr auf der Anlage der Potsdamer Sport-Union an der Templiner Straße.
Die Deutschen Meisterschaften waren gleichzeitig auch das Ende der Hallensaison: Seit Monatsbeginn wird „Outdoor“ Frisbee gespielt. Höhepunkt wird dabei Ende Juni die vierte Auflage des „Palastwerfens“ sein. An dem eigenen Turnier der Goldfingers nehmen dann mehr als 20 Teams teil.
www.goldfingers-potsdam.de
Henner Mallwitz
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