Landeshauptstadt: Golm: Plus erwirtschaftet
300 000 Euro können für Bauvorhaben im neuen Potsdamer Ortsteil eingesetzt werden
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300 000 Euro können für Bauvorhaben im neuen Potsdamer Ortsteil eingesetzt werden Golm - Als selbstständige Kommune hat Golm, das im Oktober vorigen Jahres nach Potsdam eingemeindet wurde, gut gewirtschaftet. Hatte die Stadtverwaltung im Frühjahr noch ein Minus gemutmaßt, 14 000 Euro allein im Vermögenshaushalt, ergibt die von der Finanzsteuerung vorgelegte Jahresrechnung 2003 nunmehr ein Plus von nicht weniger als 300 000 Euro. Der Betrag soll dem neuen Ortsteil als Rücklage verbleiben. „Hätten wir das schon im Mai gewusst, wären unsere Investitionsplanungen großzügiger ausgefallen“, erklärte dazu am Donnerstagabend auf der Sitzung des Ortsbeirates der frühere Golmer Bürgermeister Marcus Krause. Die Finanzsteuerung rät, das Geld in die Haushaltsplanung für 2005 einzubringen, für die bereits ein erster Entwurf vorliegt und die im November in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht werden soll. Da Golm als neu eingemeindetem Ort außerdem von der Stadt eine Investitionspauschale zusteht, dürfte die Weiterführung von Bauvorhaben kein Problem sein. Dazu will sich der Ortsbeirat auf eine Prioritätenliste verständigen. Obenan steht die Befestigung der Geiselbergstraße zwischen Wendeplatz und Weinmeisterstraße, die nach Leitungsverlegungen als Wechsel von Schlaglöchern und rutschigem „Zuckersand“ derzeit eine ideale Übungsstrecke für Motocrossfans darstellt. Dieses Problem warfen mehrere Golmerinnen auf, die die zum Programm der Ortsbeiratssitzungen gehörende Bürgerfragestunde nutzten. Ortsbürgermeister Ulf Mohr antwortete, am Ausbau der Straße, der vom Ortsteil mitfinanziert wird, beständen keine Zweifel mehr. Begehungen und Vermessungen hätten bereits stattgefunden. Er zerstreute auch die Besorgnis, dass eine breite asphaltierte „Rennstrecke“ entsteht. Die Straße werde Siedlungscharakter erhalten, einschließlich Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. Angaben zum Baubeginn und zu den Kosten für die Anlieger konnte Mohr allerdings noch nicht machen. Darüber werde aber rechtzeitig ein Gespräch mit den Betroffenen stattfinden, ergänzte der stellvertretende Ortsbürgermeister Horst Heinzel. Marcus Krause überraschte mit dem Hinweis, dass von der noch selbständigen Gemeinde Golm 2003 eine komplette Planung für den Straßenausbau beim damals zuständigen Amt Werder eingereicht wurde. Diese Unterlagen seien von dort Mitte des Jahres an die Potsdamer Stadtverwaltung übergeben worden. Wenn die Kisten geöffnet würden, könnte man sich eine erneute Planung sparen, was die Kosten erheblich senke. Die Übergabe ist offensichtlich auch für andere Unterlagen nicht reibungslos verlaufen. Das betrifft u.a die so genannten Haushaltsreste, die für die Fortführung von Vorhaben über das Haushaltsjahr hinaus vorgehalten werden. Für einige bereits abgeschlossenen Arbeiten seien sie unsinnigerweise vorgesehen, für einige weiterzuführende Vorhaben – u.a. die vorgeplante Verbesserung der Straßenbeleuchtung – fehlten sie, kritisierte Marcus Krause. Empfohlen wurde, die Unstimmigkeiten mit den zuständigen Fachbereichen der Stadtverwaltung zu klären. Der Ortsbeirat will dazu einen Fragenkatalog erarbeiten. E. Hohenstein
E. Hohenstein
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