Umspannwerk kommt in den Norden von Potsdam: Golms Gegner fordern mehr Unterstützung von Stadt
Golm - Der Standort für das geplante Umspannwerk in Golm steht. Die Anlage soll auf einem Grundstück errichtet werden, das von der Bornimer Chaussee und der Bahnlinie zwischen Golm und Wustermark begrenzt wird.
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Golm - Der Standort für das geplante Umspannwerk in Golm steht. Die Anlage soll auf einem Grundstück errichtet werden, das von der Bornimer Chaussee und der Bahnlinie zwischen Golm und Wustermark begrenzt wird. Der Bauplatz befindet sich südlich der Straßenbrücke über die Eisenbahn. In unmittelbarer Nähe des künftigen Umspannwerks zweigt die Straße nach Grube ab.
Als „eines unserer größten Projekte“ bezeichnete Cordula Schmaler von der Energie und Wasser Potsdam (EWP) auf der Sitzung des Golmer Ortsbeirats am vergangenen Donnerstag das Bauvorhaben, mit dem die Sicherheit in der Stromversorgung erhöht werden soll. Die EWP errichtet den Bau im Auftrag der Netzgesellschaft Potsdam. Schmaler gab das Investitionsvolumen mit 4,8 Millionen Euro an. Schon im April dieses Jahres will man mit den Bauarbeiten auf dem 3500 Quadratmeter großen Grundstück beginnen. Ende des Jahres soll das Umspannwerk fertig sein. Es wird über eine 470 Meter lange Freileitung an die westlich vorbeiführende 110-Kilovolt-Trasse der Edis angeschlossen.
Die Vertreterin der EWP versuchte auf der Ortsbeiratssitzung Befürchtungen von Golmer Einwohnern zu zerstreuen, wonach der Bau des Umspannwerks eine etwaige Verschwenkung der Edis-Freileitung behindern könnte. Bekanntlich fordert eine Golmer Bürgerinitiative seit Langem, die Leitung der Edis aus der Ortslage von Golm zu verbannen. Edis plant ohnehin, die Freileitung zu erneuern, sodass sich nunmehr eine für lange Zeit einmalige Chance bietet, die Kabel über dem Ortskern von Golm loszuwerden. Schmaler konnte den Ortsbeirat und die rund 20 Zuhörer beruhigen: „Wir sind außerhalb dieses Bereichs“, der für die diskutierte Verlegung der Leitung in Betracht komme.
Auf der Sitzung des Ortsgremiums brachten Bürger erneut ihren Unmut über die Potsdamer Stadtverwaltung zum Ausdruck: Diese agiere nicht im Sinne der Einwohner von Golm, sagte ein Besucher. Er verlangte, dass sich die Verwaltung hinter den Wunsch vieler Golmer stelle, die Freileitung um den Ort herum zu führen. Ortsvorsteher Marcus Krause (SPD) sagte, die bisherige Entwicklung habe gezeigt, dass es die Variante eines Erdkabels durch Golm nicht geben werde. Nur die Option der Freileitung bestehe noch. Nun müssten mit den Eigentümern Gespräche geführt werden, deren Grundstücke von einer Verschwenkung der Hochspannungskabel betroffen wären, forderte er. „Ich halte es jetzt noch nicht für zu spät“, sagte Krause. Möglicherweise könne auch statt der Edis auch die EWP künftig den Golmer Freileitungsabschnitt betreiben. Die EWP habe mit den Planungen für das Umspannwerk gezeigt, dass sie in der Lage sei, Projekte zügig voranzutreiben. EWP-Vertreterin Schmaler äußerte sich zurückhaltend zu diesem Vorschlag.HC
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