Landeshauptstadt: Gottfried Böhm: Träger des Architektur-Nobelpreises
Berühmter Architekt entwarf Theaterbau am Tiefen See
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Berühmter Architekt entwarf Theaterbau am Tiefen See Der Architekt Gottfried Böhm, auf den im Wesentlichen der Entwurf für das neue Potsdamer Theater zurückgeht, ist ein berühmter Baukünstler. Neben vielen Auszeichnungen erhielt er im Jahre 1986 den Pritzker-Architekturpreis, der als „Nobelpreis der Architektur“ gilt. Der im Jahre 1920 in Offenbach am Main geborene Böhm gehört einer Architekten-Dynastie an. Sein Vater Dominikus Böhm ist vor allem durch bahnbrechenden Beiträge zum Kirchenbau in den zwanziger Jahren bekannt geworden und hat im Rheinland viele Spuren hinterlassen. Sein Sohn Gottfried beherrscht ein architektonisches Spektrum, das von bedeutenden Kirchenbauten über große städtebauliche Projekte bis zu exzellenten Einzelbauten reicht. Die Söhne Stephan, Peter und Paul sind ebenfalls als Architekten tätig. Viele Bücher sind über Gottfried Böhm und sein Werk erschienen. Sie legen Zeugnis ab von der fast unglaublichen Vielseitigkeit und dem Ideenreichtum des Architekten. Unter den herausragenden Werken sind das Kaufhaus Peek & Cloppenburg in der Tauentzienstraße in Berlin ebenso wie die Hauptverwaltung des WDR in Köln und immer wieder Theaterbauten wie das Stadttheater Itzehoe. Immer hatte Böhm bei seinen Projekten schöpferische Mitarbeiter; beim Potsdamer Theater ist es Maria Macanu. Dem damaligen Potsdamer Stadtbaudirektor Richard Röhrbein ist es zu verdanken, dass Böhm für Potsdam gewonnen werden konnte. Welche Freude der Architekt beim Entwerfen des Potsdamer Theaters gehabt haben muss, ist aus den zahlreichen farbigen Zeichnungen ersichtlich. „Die Lage in einem alten Industriegelände in schöner Ufersituation“ muss ihn in besonderer Weise inspiriert haben. Es sind vor allem die muschelförmig ausladenden Überdachungen der drei Etagen zum Wasser hin, die dem Bau etwas Originelles geben. Ähnliche Ideen hat Böhm im Entwurf für ein kulturelles Zentrum in der Nähe von Tokio zu Papier gebracht. In beiden Fällen und bei vielen anderen Vorhaben war er um die Einbindung in die umgebende Landschaft bemüht. Vorbild ist offenbar der Theaterbau der Griechen: „Sie bauten Theater in die Landschaft hinein und nutzten eine Geländemulde für den Zuschauerraum. Das Außergewöhnliche dieser Architektur ist, dass sie auch immer Landschaft beinhaltet.“ Günter Schenke
Günter Schenke
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