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Sport: Graue Haare garantiert

Vor dem Finalturnier im EHF-Cup wollen sich die Füchse nicht mit der Favoritenrolle anfreunden

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Berlin - Dieses Autogramm durfte nicht fehlen, natürlich nicht. Zwar sind die Haare von Thierry Omeyer mit den Jahren mächtig ergraut, auch deshalb trägt der Franzose eine ziemlich windschnittige Frisur. Dem persönlichen Status schadet das fortgeschrittene Alter des 37-Jährigen allerdings nicht, ganz im Gegenteil.

Omeyer, der legendäre Torhüter der französischen Nationalmannschaft und langjährige Keeper des THW Kiel, ist und bleibt eine Größe des Welthandballs, und davon gibt es an diesem Wochenende einige zu sehen in Berlin. Neben Omeyer (Montpellier HB) streiten sich unter anderem Roland Mikler, Ungarns großer Keeper in Diensten von Pick Szeged, und Iker Romero, der Kapitän der Füchse Berlin, in der Max-Schmeling-Halle um den Pokal der Europäischen Handball-Föderation (EHF). Am Freitag, beim offiziellen Medientermin des Verbands, signierten die Stars ihrer Teams schon mal vorsorglich einen Ball, der irgendwann in den Besitz von Frank Henkel übergehen soll, Berlins Senator für Inneres und Sport.

Ein Erinnerungsstück, das hätten die Füchse auch gern, am liebsten natürlich in Form des 15 Kilogramm schweren Europapokals. Für die internationale Konkurrenz ist der Fall auch ziemlich klar. „Die Berliner sind der große Favorit, sie haben eine erfahrene Mannschaft und spielen in der eigenen Halle“, sagt Omeyer. Der Mann für die Gegenthese heißt Dagur Sigurdsson und ist von Beruf Trainer des ausrichtenden Vereins. „Ich sehe eine große Chance. Aber dass wir mal eben einen Titel holen, das sehe ich nicht“, sagt Sigurdsson vor dem heutigen Halbfinale gegen Szeged (14.30 Uhr,) Dafür gab es zuletzt zu viele Fragezeichen in seinem Kader. Spielmacher Bartlomiej Jaszka wurde in den zurückliegenden Punktspielen geschont, ebenso Kapitän Romero. „Die Jungs brauchten einfach eine Pause, jetzt haben wir sie so weit, dass sie wenigstens in der Lage sind zu spielen“, sagt Sigurdsson. Nach dem Sieg im DHB-Pokal vor fünf Wochen geht es für die Berliner um den ersten Europapokaltitel der Vereinsgeschichte und für Romero um einen krönenden Abschluss seiner Zeit in Berlin. Im Sommer beendet der Spanier seine Karriere bekanntlich. „Ein zweiter Titel wäre sensationell“, sagt Romero.

Auf dem Weg ins Finale am Sonntag müssen die Füchse zunächst Pick Szeged besiegen. Vor zwei Jahren setzten sich die Berliner in der Champions League zwei Mal gegen die Ungarn durch, „aber heute ist das eine ganz andere Mannschaft“, sagt Sigurdsson. Neben dem halben ungarischen Nationalteam beschäftigt der Klub eine Vielzahl ausländischer Spitzenkräfte , trainiert wird das Aufgebot von Juan Carlos Pastor, dem spanischen Weltmeistertrainer von 2005. Christoph Dach

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