Kommentar: Graue Leuchtkraft
Grau, gelb gesprenkelt oder doch ockerfarben? Der Streit um die Fassade des Neubaus der Alten Post ist auf den ersten Blick eine Petitesse.
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Grau, gelb gesprenkelt oder doch ockerfarben? Der Streit um die Fassade des Neubaus der Alten Post ist auf den ersten Blick eine Petitesse. Hauptsache, die Farbe passt ins Gesamtbild der historischen Innenstadt von Potsdam. Doch ganz so einfach ist es nicht. Schließlich weist die Bürgerinitiative Mitteschön durchaus zu Recht darauf hin, dass es einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung gibt, wonach der Bau dem Redlich-Entwurf entsprechen muss. Dazu gehört eben auch die ockerfarbene Fassade. Natürlich ist es zu begrüßen, dass die Berliner Volksbank das Grundstück gekauft hat und dort jetzt sechs Millionen Euro für einen neuen Standort investiert. Der im vergangenen Jahr vorgestellte Entwurf kam den Vorgaben der Pro Potsdam auch schon ziemlich nahe. Warum sich die Bank nun im wahrsten Sinne des Wortes im Graubereich bewegt, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Die Debatte könnte vermutlich schnell beendet werden, wenn ein kleines Stück der geplanten Fassade öffentlich präsentiert und zur Diskussion gestellt würde. Wollt ihr diese Farbe, oder jene? Dann wäre die Transparenz hergestellt, die bislang fehlt. Aber vielleicht ist das ja gar nicht gewollt: Eine graue Fassade lässt das Logo der Volksbank in blau und orange womöglich besser leuchten.
Stefan Engelbrecht
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