Sport: Grenz-Lauf
Erster RBB-Drittelmarathon lockte mehr als 3000 Läufer zur Glienicker Brücke
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Erster RBB-Drittelmarathon lockte mehr als 3000 Läufer zur Glienicker Brücke Von Henner Mallwitz Als Rachid Mehamdioua nach gut 49 Minuten ins Ziel kam, war der 19-jährige Berliner sichtlich erleichtert. Nicht nur, dass er die 14, 065 Kilometer in einer ansehnlichen Zeit gemeistert hatte – er lief gestern letztlich auch als Sieger des ersten RBB-Drittelmarathons über die Glienicker Brücke und schrieb damit durchaus ein Stück Laufgeschichte. „Es war herrlich“, schwärmte der Berliner OSC-Athlet nach seinem Erfolg. „Obwohl es die Strecke in sich hatte. Verschiedene Straßenbeläge, zahlreiche Hügel, das war nicht leicht.“ Die erste Frau im Ziel sah das nicht anders: Carmen Rüdiger vom SC Potsdam kam nach 53:15 im Ziel an und war ebenfalls angetan von dem Lauf. „Es war eine wunderschöne Stimmung an der Straße, das Publikum hat uns sehr geholfen.“ Insgesamt nahmen 3347 Hobby-Läufer am RBB-Drittelmarathon teil – unter ihnen auch der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen. Mit 17 Jahren war Linda Mallon die jüngste Teilnehmerin, Gerhard Rochelmeyer zeigte, dass man auch mit 73 Jahren eine solche Strecke noch bestens absolvieren kann. Die beiden erhielten Sonderpokale von der DAK, die als Hauptsponsor den Lauf unterstützte. Die Versicherten der Krankenkasse, die sich am Lauf beteiligten, wurden besonders belohnt: Weil sie etwas für ihre Gesundheit taten, bekamen sie von der DAK obendrein 250 Bonuspunkte gutgeschrieben. Den Start hatten die Veranstalter bewusst vor die Glienicker Brücke gelegt: Nur so gab es das symbolträchtige Bild der laufenden Massen vom einstigen Berliner Westteil nach Potsdam. Über die Berliner Straße ging es entlang der Brandenburger Straße durch die Innenstadt nach Babelsberg, weiter nach Klein Glienicke bis hin zur Brücke. Während dieser Zeit herrschte auf dem eisernen Bauwerk größte Aufregung, denn der LKW, mit dem das Zielbanner angebracht werden sollte, hatte eine Panne. Die Hydraulik war defekt – nichts ging mehr. Innerhalb von nur 20 Minuten musste umdisponiert und das Zielgerüst und die Messanlagen von der rechten Seite auf die Mitte der Glienicker Brücke verlegt werden. Knapp zwei Minuten bevor Rachid Mehamdioua die einstige Grenzlinie zwischen Ost und West passierte, waren die Helfer fertig. „Das Ganze war ein toller Erfolg“, freute sich Hajo Seppelt nachdem alles gelaufen war. Der Sportreporter rief einst die RBB-Laufbewegung ins Leben und war auch Initiator des ersten Drittelmarathons. „Der Lauf war sicherlich der Beginn einer Tradition. Im nächsten Jahr wollen wir uns auf alle Fälle wieder auf der Glienicker Brücke treffen.“ Die RBB-Laufbewegung, die seit längerem neben Berlin auch in Cottbus, Frankfurt/ Oder und Brandenburg/Havel regelmäßige Treffs organisiert, soll künftig auch in Potsdam ihren festen Platz haben. Erstmals treffen sich Seppelt und andere Lauf-Fans am 19. Juni um 14 Uhr vor der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee. In Zusammenarbeit mit Potsdamer Sportclubs soll der Treff dann an jedem Sonnabend durchgeführt werden. Ein begeisterter Läufer konnte indes nicht am ersten Drittelmarathon teilnehmen: Bildungsminister Steffen Reiche war mit seinem gebrochenen Bein nur Zuschauer.
Henner Mallwitz
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