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Sport: Grobe Körnung, feine Körnung In Münster startet heute die Beach-Saison

Im Beach-Volleyball gibt es Unterschiede: Mal ist der Sand weich wie frisches Mehl, mal ist er hart wie alter Zucker. Mal spielt man darauf ein gewöhnliches Turnier, mal ein entscheidendes.

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Im Beach-Volleyball gibt es Unterschiede: Mal ist der Sand weich wie frisches Mehl, mal ist er hart wie alter Zucker. Mal spielt man darauf ein gewöhnliches Turnier, mal ein entscheidendes. Eines davon – je nach Blickwinkel – findet ab heute in Münster statt. Die Universitätsstadt lädt zum Auftakt der deutschen Beach-Volleyball-Saison ein. Zwei Sportler mit Potsdamer Wurzeln sind dabei: Jonathan Erdmann und Chantal Laboureur wollen um Punkte und Preisgeld kämpfen. Die eine, weil sie noch muss, der andere, weil er will. „Ich freue mich wieder im Sand spielen zu können“, sagt die 21-jährige Laboureur. Im Winter ist sie in der Halle für den SC Potsdam aktiv. „Die Hallensaison war lang.“ Mit steigenden Temperaturen sei die Lust auf Beach-Volleyball gestiegen. Das Turnier in Münster ist für sie und ihre neue Teampartnerin Christine Aulenbrock der erste wichtige Wettkampf auf Sand – hier wollen sie die Weichen für den Rest der Saison stellen.

Ganz anders sieht das beim 23-jährigen Jonathan Erdmann aus. Der Potsdamer im Dienste des Berliner VC Olympia Berlin ist schon seit sieben Wochen auf den Stränden der Welt unterwegs: Brasilia, Shanghai, Prag. Mit Kay Matysik ist er Zehnter der Weltrangliste. „Es ist schön, in Deutschland zu spielen“, sagt Erdmann. Der deutsche Saisonauftakt ist für ihn nicht mehr als ein Trainingsspiel, ein Zwischenstopp. Eigentlich müssten Erdmann und Matysik gar nicht antreten. Sie haben sich bereits für die deutschen Meisterschaften Ende August am Timmendorfer Strand qualifiziert. Im internationalen Geschäft hingegen beginne jetzt die heiße Phase, sagt Erdmann. Anfang Juni geht es nach Peking. „Da ist Timmendorf aktuell noch nicht im Kopf“.

Während Jonathan Erdmann samt Partner für das Münsteraner Turnier am Samstag als gesetzt gilt, muss sich Chantal Laboureur noch für die Hauptrunde qualifizieren. Für Laboureur ist klar: „Unser erstes Ziel ist die Quali“ – wenn das geschafft ist, wäre Platz fünf der größte Wunsch. Seit Januar trainiert Laboureur in Berlin für den Saisonauftakt. „Beach-Volleyball macht mir mehr Spaß, weil ich mehr erreichen kann.“ Mit ihrer Hamburger Partnerin strebt sie bis Ende August eine Platzierung unter den ersten Sieben in der Meisterschaft an. Beide wollen sich zudem für die U23-Europameisterschaft qualifizieren. Auch für die im Juni startende Europa-Tour hat sich das Duo angemeldet, zusätzlich zu den in Deutschland anstehenden Turnieren.

Auch Jonathan Erdmann und Kay Matysik haben sich für alle deutschen Saisonturniere angemeldet – aber nur „vorsichtshalber“. Sollten die beiden im internationalen Geschäft ausscheiden, könnten sie ersatzweise in Deutschland spielen. „Unser Ziel ist, dass Münster neben Timmendorf das einzige Turnier in Deutschland bleibt“, sagt Erdmann. Im Beachvolleyball gibt es eben Unterschiede, nicht nur beim Sand. Tobias Reichelt

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