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Sport: Groß rauskommen Basketballnachwuchs des USV sucht Mitstreiter

Früh streckt sich, wer ein Basketballer werden will. Die Kids in der Trainingsgruppe von Sebastian Gienapp im Potsdamer Universitätssportverein (USV) messen gerade mal einsvierzig.

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Früh streckt sich, wer ein Basketballer werden will. Die Kids in der Trainingsgruppe von Sebastian Gienapp im Potsdamer Universitätssportverein (USV) messen gerade mal einsvierzig. Ein treffsicherer Korbwurf verlangt den Zehnjährigen noch echte Luftsprünge ab. Und das Trippeln und Schauen, Schritte zählen und Springen, Zielen und Werfen fordert ein Höchstmaß an Konzentration. So kommt es, dass beim Übungsspiel kaum ein Laut zu hören ist, nur das Knallen des Balls auf dem Parkett und die schrillen Pfiffe des Trainers. Der Zweimetermann mit der Trillerpfeife hat den Überblick, ohne dabei über den Dingen zu stehen. Auch wenn seine Schützlinge steil zu ihm aufblicken müssen, läuft sein Training auf Augenhöhe. Sebastian Gienapp, selbst noch Schüler am Oberstufenzentrum, findet den richtigen Ton, weiß, welche Schritte am Anfang nötig sind, um im Basketball voranzukommen. Für den Siebzehnjährigen liegt der besondere Reiz darin, von klein auf zu beginnen und eine Mannschaft aufzubauen, die miteinander heran- und zusammenwachsen kann, um dann vielleicht einmal ganz groß rauszukommen. „In Brandenburg hat Basketball wenig Tradition“, bedauert er, empfindet den Mangel an Erfahrung aber zugleich als Herausforderung. Auch mit der Mannschaft vom USV, in der er selbst aktiv ist. Derzeit trainieren sieben Jungen und ein Mädchen in seiner Gruppe. Noch ist das gemischte Spiel erlaubt. Später, wenn sich Sarah eine Frauenmannschaft suchen muss, verliert die Truppe wahrscheinlich einen ihrer besten „Männer“. Im Sprinttraining jedenfalls läuft das wendige Mädchen den Jungen stets davon. Solche Zwischenspurts legt Sebastian gern ein, wenn die Konzentration der Kinder nachlässt und sie anfangen, Unsinn zu machen. Auch Fußballspielen hilft. „Da können sich alle mal richtig austoben.“ Beim Bolzen steigt sogleich der Geräuschpegel: Schlachtrufe und Torgebrüll füllen den Hallenraum. Minuten später – zurück beim Basketball – ist wieder Stille. Der Trainer erklärt, die Kinder lauschen. Das komplizierte Regelwerk muss zuerst durch den Kopf, dann in den Bewegungsablauf, der sich erst im ständigen Wiederholen verselbständigen wird. „Würde ich jeden Fehler pfeifen, wir kämen nicht zum Spielen“, lacht Sebastian und lässt so manchen Schritt zu viel durchgehen. Hier und da korrigiert er, ohne den Spielfluss zu stören. Nach den ersten Monaten des gemeinsamen Trainings beginnen die Kinder jetzt, ein Gefühl für das Spiel zu entwickeln und ihre Lust wächst, gegen andere Mannschaften anzutreten. Hierzu allerdings benötigen sie noch einige Mitstreiter, Jungen und Mädchen um die zehn, elf Jahre, die, wie sie selbst, im Basketball über sich hinauswachsen wollen. Antje Horn-Conrad Training: montags 16 Uhr Treffpunkt Freizeit, donnerstags 17 Uhr Sporthalle OSZ II zum Jagenstein, Kontakt: Tel. 0160/99750810

Antje Horn-Conrad

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