zum Hauptinhalt

Sport: Groß und klein ganz groß

Nadja Bahl und Felix Bach Nachwuchssportler 2009

Stand:

Rein optisch konnte der Unterschied kaum größer sein: Hier die 1,64 Meter lütte Läuferin Nadja Bahl, neben ihr auf der Bühne des Potsdamer Inselhotels Hermannswerder der 1,99 Meter große Ruderer Felix Bach. Am Samstagabend aber hatten die beiden jungen Sportler eins gemeinsam: Sie wurden als „Beste Nachwuchsathleten des Landes 2009“ durch die Sporthilfe Brandenburg geehrt, bekamen dafür 500 Euro Prämie und erhalten nun ein Jahr lang Förderung durch die Sporthilfe.

„Das ist toll, damit hatte ich nicht gerechnet“, meinte Nadja Bahl. Die Läuferin des SC Potsdam gewann in diesem Jahr bei den U20-Europameisterschaften im serbischen Novi Sad mit der deutschen 4mal-100-Meter-Staffel Gold und lief im 100-Meter-Einzelrennen auf Rang neun. Und das, nachdem sie im Winter wegen langer Rückenbeschwerden kaum trainieren konnte. Aber sie fand immer besser in die Saison, die sie schließlich krönen konnte. „Mein Rücken ist jetzt wieder in Ordnung“, erzählte die aus Perleberg stammende Leichtathletin, die seit Februar 2007 die Potsdamer Sportschule besucht und seit dem vergangenen Jahr bei Frank Möller trainiert. Am Samstagnachmittag hatte sie im heimischen Luftschiffhafen bei ihrem ersten Wettkampf der neuen Hallensaison die 60 Meter in 7,69 Sekunden gewonnen, „womit ich ganz zufrieden war“, meinte die Elftklässlerin. Im nächsten Jahr will sie zu bei den Junioren-Weltmeisterschaften im kanadischen Moncton laufen, „und ich hoffe“, sagte ihr Trainer, „dass sie es dann auch solo in den Endlauf schafft.“ „Wenn ich gesund bleibe und durchtrainieren kann, könnte es klappen“, glaubt Nadja Bahl, für die Olympia 2012 „in Gedanken schon ein Thema ist“, so die Sprinterin. „Meine heutige Auszeichnung motiviert mich jedenfalls zusätzlich, meine Ziele zu erreichen.“

Auch Felix Bach hat noch große Ziele. Nachdem der Skuller in diesem Jahr im französischen Brive-la-Gaillarde dank eines taktisch clever eingeteilten Endlaufs Junioren-Weltmeister im Einer geworden war, will der bei Steffen Becker trainierende Ruderer diesen Erfolg im kommenden Jahr in Racice wiederholen. „Die Titelverteidigung ist möglich, aber wir überschätzen uns nicht und unterschätzen auch niemanden“, sagt er. Ursprünglich hatte Felix Bach 2002 beim Kanu-Club Potsdam mit dem Paddeln begonnen. „Weil ich damals schon groß und stark war, musste ich immer mit den Großen trainieren, und da fehlte mir am Ende die Motivation“, erinnerte er sich. Deshalb wechselte er ins Ruderboot. „Die Umstellung war schon groß, und am Anfang bin ich auch oft reingefallen. Aber ich habe mich durchgebissen.“ London 2012 sei „im Bereich des Möglichen“, so Felix Bach, der als Deutschlands nächste große Einer-Hoffnung gilt. „Wir bereiten uns darauf vor und werden sehen, ob es klappt.“ Zunächst aber will sich der Zwölftklässler der Potsdamer Sportschule für die ersten olympischen Jugendspiele 2010 in Singapur qualifizieren. M. M.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })