Landeshauptstadt: Große Chance für kleine Bauherren
Ganz nach ihren eigenen Vorstellungen können Kinder eine kleine Stadt am Schlaatz bauen
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Am Schlaatz - In ihrer letzten Ferienwoche können Potsdamer Kinder noch zu kleinen Bauherren und Architekten werden. Bei dem Projekt „Stadt der Kinder“ vom 14. bis zum 19. August haben sie die Möglichkeit, unter Anleitung mit echten Baumaterialien und Werkzeugen eine Miniaturstadt nach ihren Vorstellungen bauen. Dafür steht ihnen der etwa 1000 Quadratmeter große und in dieser Zeit autofreie Parkplatz in der Nähe des Bürgerhauses am Schlaatz, direkt neben der Marie-Curie-Oberschule und der Weidenhof-Grundschule, als Baustelle zur Verfügung.
Ob die 6 bis 14-Jährigen in ihrer Stadt lieber Häuser mit spitzen oder flachen Dächer sehen wollen, eine Kirche in die Mitte setzen oder direkt neben der Schule ein Schwimmbad anlegen, bleibt ganz ihnen überlassen. „Es ist ein großes Experiment“, sagte Barbara Rehbehn vom Bürgerhaus. „Wir erwarten jeden Tag bis zu 100 Kinder, einige Hortgruppen haben sich schon angemeldet, und wir sind schon total gespannt, was sich die Kinder einfallen lassen werden.“
Bei der Umsetzung ihrer Ideen bekommen sie Hilfe, unter anderem von Andreas Mauksch. Er ist Pädagoge auf dem Babelsberger Abenteuerspielplatz In der Aue 57/ Ecke Steinstraße und hat dort schon so manche Hütte mit Kindern zusammengezimmert. „Hauptsächlich werden wir Holz zum Bauen verwenden, dazu Nägel, Schrauben, Zangen und Sägen“, sagt er. „Außerdem werden wir mit Stein, Mörtel und Gasbeton arbeiten.“ Zwei Baustoffhändler hätten diese Materialien zur Verfügung gestellt. Weitere Spenden seien jedoch willkommen.
Die Häuser sollen groß und stabil genug sein, dass sich die Kinder auch darin aufhalten können. Aus Erfahrung wisse er, dass es bei den Kids zwei Fraktionen gebe, „die Bauer“ und „die Spieler“, so Mauksch. „Die einen bauen begeistert und zielstrebig das Haus, wissen danach aber wenig damit anzufangen. Und die anderen nutzen die schon gebauten Hütten, um darin zu spielen.“ Schön wäre es, wenn beide voneinander lernen würden.
Neben dem Handwerklichen sollen die Kinder vor allem lernen, etwas demokratisch in der Gemeinschaft zu entscheiden, sagte Sozialbeigeordnete Elona Müller. Dazu gehöre es, aufeinander Rücksicht zu nehmen und Kompromisse zu schließen, aber auch sich durchzusetzen und Erfolge in der Gruppe zu feiern.
Mit organisiert haben das ganze Projekt der Malteser Treffpunkt Freizeit, der Kinderclub „Unser Haus“ und das Potsdamer Kinder- und Jugendbüro. Letzteres beteiligt sich mit einer Wunschbaum-Aktion, bei dem Kinder auf Blätter schreiben, was sie sich noch in Potsdam wünschen würden. Beim großen Abschlussfest am 19. August soll dieser Wunschbaum dann Vertretern der Stadt überreicht werden. Eltern und Freunde können sich beim Fest die kleinen Bauwerke anschauen und auch käuflich für den heimischen Garten erwerben.
Wenn die Idee mit der Kinderstadt ankommt, sagte Elona Müller, solle daraus eine neue Tradition entstehen. Jedes Jahr könne das Bauspiel dann in einem anderen Stadtteil stattfinden.
Wer an der „Stadt der Kinder“ mitbauen möchte, kann sich noch im Bürgerhaus am Schlaatz anmelden unter der Telefon-Nummer: (0331) 81 71 90. Mitzubringen sind eine Einverständniserklärung der Eltern, strapazierfähige Kleidung und etwas Verpflegung. Die Teilnahme ist kostenlos.
Juliane Schoenherr
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