
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Größere Kleiderkammer in der Suppenküche
Soziales Zentrum bereitet sich auf Wintermonate vor / Betriebskosten stark gestiegen, hohe Nachzahlung
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Innenstadt - Mit einer größeren Kleiderkammer will das Soziale Zentrum und die Suppenküche der Volkssolidarität ihren Besuchern ein erweitertes Angebot für die kommenden kalten Jahreszeiten anbieten. Gestern zeigte der stellvertretende Geschäftsstellenleiter der Volkssolidarität Potsdam, Jörg Jutzi, die Vorbereitungen auf die Wintermonate. Gleichzeitig erhielt er von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) den Erlös der Hoffest-Tombola vom vergangenen Samstag. 1058,10 Euro wurden eingenommen.
„Das Geld wird unter anderem für die weitere Ausstattung der Kleiderkammer benutzt“, kündigte Jutzi an. Regale und Kleiderständer müssten neu angeschafft werden. Der einstige Aufbewahrungsraum für gespendete Anziehsachen wurde zu klein, deshalb habe man die Kleiderkammer in ein größeres Zimmer verlagert, so Jutzi. „Wir wollen keine Boutique werden, aber es soll menschenwürdig und anständig aussehen.“ Kleiderspenden würden stets angenommen. Vor allem Winterkleidung sei derzeit gern gesehen. „Ehrenamtliche Helfer sortieren dann aus“, erklärt Jörg Jutzi das Prozedere. Denn nicht jedes Kleidungsstück ist nutzbar. „Manche Sachen sind auch zu gut.“ Edle Anzüge oder wertvolle Wintermäntel würden nicht gern genommen, die Angst vor Diebstahl der Kleidung sei groß, sagt Suppenküchenleiter Friedhelm Lother, der derzeit bis zu 35 Gäste in der Einrichtung zählt.
Bis zu 15 000 Euro an Spenden würden pro Jahr direkt an die Suppenküche gehen. „Das sind Geldbeträge von Mittelständlern genauso wie von Privatpersonen, die monatlich und einmal im Jahr ein paar Euros geben“, so der stellvertretende Geschäftsstellenleiter Jörg Jutzi. Der gesamte Betrag werde in die Suppenküche investiert, nichts für die Verwaltung genutzt. Aber selbst dann bleibt es ein Zuschussgeschäft. 130 000 bis 150 000 Euro betragen die Kosten der Suppenküche pro Jahr. „Allein die Betriebsausgaben sind enorm gestiegen“, beschreibt Jutzi die Situation. Rund 4500 Euro musste die Volkssolidarität für das abgelaufene Verbrauchsjahr nachzahlen.
Das Konzept, die Suppenküche in einem Bürocontainer auf dem Gelände der Stadtverwaltung unterzubringen, sei indes aufgegangen, betonten sowohl Jakobs als Chef der Verwaltung wie auch Jutzi von der Volkssolidarität. „Die Rahmenbedingungen sind gut“, auch wenn es noch Raum für Verbesserungen gebe. So wünscht sich Lother einen Kühlraum, vor allem für leicht verderbliche Lebensmittel. „Das lohnt sich für uns nicht“, verweist Jutzi auf die befristete Betriebsgenehmigung des Containerbaus bis 2012. „Danach entscheidet die Bauaufsicht neu, ob die Räume noch nutzbar sind.“ KG
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