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Landeshauptstadt: Grundsatz- entscheidung zu Krampnitz Anlieger befürchten Enteignungen

Auch über die Zukunft der ehemaligen Krampnitz-Kasernen im Norden Potsdams wird am heutigen Mittwoch entschieden. Die Stadtverordneten müssen darüber abstimmen, ob das Gelände zum Entwicklungsgebiet erklärt und somit der Stadt weitgehende Befugnisse zur Bebauung eingeräumt werden.

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Auch über die Zukunft der ehemaligen Krampnitz-Kasernen im Norden Potsdams wird am heutigen Mittwoch entschieden. Die Stadtverordneten müssen darüber abstimmen, ob das Gelände zum Entwicklungsgebiet erklärt und somit der Stadt weitgehende Befugnisse zur Bebauung eingeräumt werden. Als letztes Gremium beschäftigte sich am Dienstag der Umweltausschuss mit dem geplanten Wohngebiet. Begeleitet wurde die Sitzung von Protesten: Die Landwirte Ernst Ruden und Lars Kutzer, deren Flächen neben der Kaserne teils bebaut werden sollen, waren samt Nachbarn und Familien gekommen und empfingen die Ausschussmitglieder mit Plakaten. Sie fürchten Enteignungen durch die Stadt, falls sie ihre Grundstücke nicht verkaufen. Ruden drohte sogar damit, Potsdam mit seinem Hof zu verlassen, sollte es dazu kommen. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann versicherte hingegen, dass die Stadt alle Möglichkeiten einer einvernehmlichen Lösung ausschöpfen werde. Unterstützung bekamen die Landwirte indes vom Bauernverband. Dieser verurteilte in einer Pressemitteilung die Praktiken der Vewaltung als willkürlich und forderte eine echte Beteiligung der Bürger.

Koordinieren soll die Entwicklungsmaßnahme dann eine neue Tochtergesellschaft der Pro Potsdam, deren Gründung ebenfalls am Mittwoch beschlossen werden soll. Für ein echtes Kuriosum sorgen in dem Zusammenhang die Grünen. Sie formulierten einen Antrag, wonach die Gesellschaft auf keinen Fall mit jemandem geführt werden soll, der von dem Projekt Ahnung hat: Für Kandidaten „sind Insiderkenntnisse aus der VU Krampnitz als Ausschlusskriterium anzusehen“, heißt es in dem Antrag, der auf Andreas Menzel zurückgeht. Und auch ein Mann sollte es nicht sein: „Es ist gezielt nach weiblichen Führungskräften zu suchen.“ Käme der Antrag durch, hätte Menzel eine einseitige Fehde gewonnen: Er hat sich seit Langem gegen den bisher für Krampnitz verantwortlichen Erich Jesse verkämpft. Menzel gilt als Gegner der Krampnitzpläne – hatte sich aber auch bei den Grünen nicht durchsetzen können. Der Antrag gilt als Kompensation der Fraktion an Menzel. pet/wik

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