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Landeshauptstadt: Grundstein-Truhe für Filmpark-Kita versenkt

130 Kinder von Medienstadt-Beschäftigten und Babelsbergern sollen in Betriebskita ihren Platz finden

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Babelsberg – Es wird eine Villa Kunterbunt im wahrsten Sinne des Wortes, die der Filmpark Babelsberg gemeinsam mit der Fröbel-Gruppe an der Heinrich-George- Straße errichten wird. Gestern wurde der Grundstein des künftigen Betriebskindergartens der Medienstadt gelegt, der bereits zum Start des kommenden Kita-Jahres am 1. August 2010 eröffnet werden soll.

Der Bau der Kindereinrichtung mit drei farblich geteilten Hausbereichen kostet rund 2,1 Millionen Euro. Im leuchtend roten Trakt sind die Gruppenräume untergebracht, der gelbe Eingangsbereich beherbergt Bewegungs- und Gemeinschaftsräume, in einem blauen Hausteil werden Küche und Verwaltung Platz finden, beschrieb Architekt Jörg Winter die Aufteilung des Hauses. In der Betriebskita sollen bis zu 130 Kinder von etwa 16 Mitarbeitern betreut werden, sagte die Geschäftsführerin der Fröbel Potsdam gGmbH, Dagmar Kürschner.

Während der Filmpark das rund 6000 Quadratmeter große Grundstück kostenlos einbringt, wird der Bau durch den gemeinnützigen Fröbel-Verein finanziert. „Eine Million Euro erhalten wir aus dem staatlichen Krippen-Ausbau-Programm, der Rest kommt aus unseren Rücklagen“, erklärte der Vorsitzende des Fröbel-Vereins, Rainer Borgmann-Quade. Neben den Fröbel-typischen Bildungsansätzen Zweisprachigkeit, Gesundheit und Bewegung wird die Filmpark-Kita einen medienpädagogischen Schwerpunkt erhalten, so Borgmann-Quade.

Die Kita werde sich an den Bedürfnissen der Medienstadt-Beschäftigten orientieren, sagte Kürschner. Es wird eine Kern-Öffnungszeit zwischen 6 und 20 Uhr geben, „bei Bedarf wird auch früher geöffnet und später geschlossen“, so die Geschäftsführerin. „Denn Filmarbeit ist kein Job mit festen Arbeitszeiten.“

Parteienvertreter von SPD und Linke lobten die geplante Einrichtung als Standortvorteil für die Medienstadt. „Mit diesem Angebot wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Potsdam weiter gestärkt“, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), der ebenfalls zur Grundsteinlegung kam wie auch die Medienbeauftragten von Land und Stadt, Erhard Thomas und Gerhard Bergfried. Unübliche Arbeitszeiten seien bei einer Kinderbetreuung in Kitas oft die „Achillesferse“, nicht nur im Filmbereich. Deshalb, so das Landesoberhaupt, „hoffe ich, dass dieses Konzept viele Nachahmer findet.“

Ansässige Einrichtungen und Unternehmen haben sich für die Kita bereits vor der Grundsteinlegung engagiert. Die Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen bestellt sechs Kitaplätze für Kinder von Studenten und Mitarbeitern, sagte HFF-Chef Dieter Wiedemann. Die Zahl von Mitarbeitern und Studenten mit Kindern sei in den letzten Jahren „sichtbar gewachsen“, so Wiedemann. Auch der Rundfunk Berlin-Brandenburg hat Plätze für Kinder von Mitarbeitern gesichert. Andere Unternehmen, so hofft Fröbel-Geschäftsführerin Kürschner, würden noch folgen, mit dem Studio Babelsberg befände man sich derzeit in Gesprächen. „Aber wir werden auch für Kinder aus der Nachbarschaft offen sein“, so Kürschner, die eine Vernetzung in den Stadtteil als wichtig bezeichnete. „Allerdings könnten wir schon heute alle 130 Plätze besetzen.“ Und um die 20 Anfragen würden sie schon jetzt erreichen, jeden Tag. KG

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