Landeshauptstadt: Grüne wollen mehr Grün
Maßnahmenkatalog für mehr Rasen und Bäume / Babywald für Eltern als Idee
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Mehr Grün für Potsdam – was klingt wie der Slogan der Bündnisgrünen im Wahlkampf, ist aber eine neue Forderung nach mehr Bäumen und Grünflächen in der Landeshauptstadt. Die Potsdamer Bündnisgrünen haben dafür am Wochenende einen Maßnahmekatalog vorgelegt, der unter anderem die Pflanzung von mehr Bäumen und Sträuchern an Straßen und auf öffentlichen Grünflächen vorsieht. Der Kreisvorsitzende Jens Dörschel teilte am Sonntag mit, damit soll dem Verlust an Grünflächen in der Stadt entgegengetreten werden. Seit 1990 habe die Versiegelung von Flächen in der Stadt um fast 21 Prozent zugenommen.
Eine Fläche von 490 Fußballfeldern sei in den vergangenen 20 Jahren neu versiegelt worden, erklärte Dörschel. Weitere Hektar würden aufgrund des großflächig geplanten Wohnungsbaus folgen. Die Grünen wollten weder das eine rückgängig machen noch das andere verhindern, sie suchen nach Alternativen. So sollen ihrer Ansicht nach brachliegende Gewerbe- und Verkehrsflächen entsiegelt und die Dächer städtischer Gebäude begrünt werden. Die Liste ist vom Kreisvorstand erarbeitet und von den Mitgliedern in veränderter Form bestätigt worden, sagte Dörschel.
In der Liste der Vorschläge taucht auch der Punkt Babywald auf. Die Idee dahinter ist biblisch: Ein Mann soll ein Haus bauen, ein Kind zeugen und einen Baum pflanzen. Orte für den Baum könnten an öffentlichen Orten der Stadt sein, sagte Dörschel gegenüber dieser Zeitung. In einem Jahr würden somit mehr als ein Hektar Wald in Potsdam neu entstehen. Wer die Bäume und später die Pflege bezahlt, darüber müsse diskutiert werden. Die Verwaltung habe dies bereits abgelehnt, die Gründung einer Initiative hält er für sinnvoll. Die Babywälder sollten auf städtischen Grundstücken oder Parkflächen entstehen, werben die Grünen für ihren Vorschlag.
Die Mitglieder sprachen sich auch dafür aus, bei Neubauten die Stellplatzsatzung aufzuheben. Dann würden Parkplätze nur noch dort gebaut, wo sie aus Sicht des Bauherrn auch gebraucht werden. Gleichzeitig appellierte Dörschel an die Potsdamer, auch auf ihren Privatgrundstücken und in Kleingärten mehr Bäume und Sträucher zu pflanzen. „Da nur ein Teil der Grundstücke im städtischen Besitz sind, ist klar, dass nicht nur die Stadt gefordert ist, wenn Potsdam grüner werden soll“, begründete er. jab
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