Landeshauptstadt: Grüner Biergarten im alten Innenhof
Vor gut drei Jahren diente der Innenhof der Charlottenstraße 22 noch als Abstellplatz für die Autos der Hausbewohner. Zuvor hatte er zur Rossschlächterei Denkewitz gehört, die der Generalreparatur der Klement-Gottwald- (Brandenburger) Straße Ende der 60er Jahre weichen musste und hierher umzog.
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Vor gut drei Jahren diente der Innenhof der Charlottenstraße 22 noch als Abstellplatz für die Autos der Hausbewohner. Zuvor hatte er zur Rossschlächterei Denkewitz gehört, die der Generalreparatur der Klement-Gottwald- (Brandenburger) Straße Ende der 60er Jahre weichen musste und hierher umzog. Schon damals war ihr einen kleiner Imbiss zugeordnet, der sich dann zur Gaststätte „Zum Fass“ entwickelte. Sie führt auch heute noch Pferdefleisch auf der Speisekarte. Aus der Zeit der Rossschlächterei haben sich auf dem Hof zwei lange Stahlträger erhalten, an denen die geschlachteten Pferde aufgehängt wurden. Heute erinnern auch sie nicht mehr an ihre einstige Bestimmung. An ihnen sind jetzt Blumenampeln mit Geranien, Weihrauch und anderen Hängepflanzen befestigt, von denen eine fast bis zur Erde reicht. Zwischen den Trägern warten Seile darauf, von Kletterpflanzen berankt zu werden. Auf diese Weise soll nach und nach ein grünes Laubendach entstehen. Die Idee, den Innenhof des Barockhauses mit Blumen zu schmücken und ihn in einen Biergarten zu verwandeln, hatte die heutige Inhaberin der Gaststätte, Mareike Metz, eine Denkewitz-Tochter. Mit ihrem Partner und anderen Helfern wurde das nicht allzu große Rechteck neu gepflastert, auch die rückwärtige Fassade unter Beibehaltung von Teilen des alten Balkenwerks neu gestaltet. An Rat von Gästen fehlte es nicht. Eine Nachbarin brachte von der Buga eine wunderschön blau blühende Hortensie mit, die heute neben einer stattlichen, selbst aus dem Samen gezogenen Palme der Stolz der Wirtsleute ist. Eine Hofmauer wird von wildem Wein berankt, an beschatteten Stellen wachsen Bodendecker wie Efeu, Buchsbaum und andere Gehölze. Die stärker besonnten Beete werden im Wechsel der Jahreszeiten bunt bepflanzt. Mit dieser Gestaltung haben die Wirtsleute nachgewiesen, was man aus einem alten Innenhof machen kann. Die Gäste honorieren diese Bemühungen und nehmen den „grünen“ Biergarten gern an, dessen 26 Plätze an kerzengeschmückten Holztischen schon ab 8 Uhr zum Frühstück einladen. E. Hoh
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