
© Jan Kuppert
Sport: Grüner Haken
Beim Babelsberger 0:0 gegen Sandhausen Saisondebüt für Sebastian Rauch
Stand:
Das letzte Spiel war wenig ansehnlich, aber das störte Spieler und Fans am Ende kaum. Der SV Babelsberg 03 verabschiedete sich am Samstag mit einem 0:0 daheim gegen den SV Sandhausen als Tabellen-13. aus seiner ersten Saison in der 3. Fußball-Liga und feierte das gelungene Spieljahr nach dem Abpfiff gemeinsam mit einer Bühnenpräsentation bei Bier und Livemusik. „Jetzt haben wir einen grünen Haken an die Saison gemacht, nun wollen wir auch noch das Pokalfinale gewinnen“, sagte Cheftrainer Dietmar Demuth. Am Freitag bestreitet seine Mannschaft um 18 Uhr im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion ein Testspiel gegen die deutsche U 19-Auswahl, wobei mindestens vier Probanden im SVB-Dress mitwirken sollen, am Sonntag ist der VfB Hohenleipisch oder der FC Schwedt 02 Babelsbergs Gastgeber im Landespokal-Finale. Tags darauf geht die Mannschaft in Urlaub, Trainingsauftakt für die neue Drittliga-Saison ist am 20. Juni.
In der werden Nulldrei und Sandhausen erneut zweimal aufeinandertreffen. In diesem Spieljahr endeten beide Begegnungen 0:0, wobei die Partie am Samstag den 2060 Zuschauern nur wenige Höhepunkte bot. Beide Seiten neutralisierten sich weitgehend. Die größte Chance der Gäste, einen Kopfball Roland Benschneiders aus Nahdistanz (8.), vereitelte SVB-Keeper Marian Unger im Klasse-Stil, auf der Gegenseite scheiterte Nicolas Hebisch ebenfalls im Fünfmeterraum an Sandhausens Ballfänger Daniel Ischdonat (61.). „Das war heute ein richtig schöner Sommerkick“, meinte später Dominik Stroh-Engel. „Die Saison war lang, und wenn es – wie heute – um nichts mehr geht, schaltet der Kopf fast automatisch einen Schritt zurück.“ Was Demuth genauso sah: „Die Jungs haben gefühlte hundert Pflichtspiele in den Knochen, daher kann man heute mit diesem einen Punkt zufrieden sein. Der war gut für die Moral.“
Den größten Aufreger gab es nach 67 Minuten – und einen Schiedsrichter, der Größe zeigte. Sandhausens Stürmer Regis Dorn zog, verfolgt von SVB-Manndecker Tom Schütz, in Babelsbergs Strafraum und fiel, Referee Eduard Beitinger (Regensburg) pfiff sofort und zeigte auf den Elfmeterpunkt (67.). Pech für Dorn, dass Linienrichter Stefan Kleinschmidt genau hingeschaut hatte. Der unterrichtete Beitinger, und der Unparteiische nahm seine Strafstoß-Entscheidung zurück, zeigte Dorn stattdessen für eine Schwalbe Gelb-Rot, da der Sandhausener zuvor schon nach einem Foul an Matthias Rudolph Gelb gesehen hatte (29.).
Wäre Beitinger beim Elfmeter geblieben, hätte Sebastian Rauch vor seiner bislang größten Bewährungsprobe gestanden. Babelsbergs Torwart-Coach nämlich musste bald nach dem Seitenwechsel für Unger einspringen, der sich in Halbzeit eins am linken Oberschenkel verletzt hatte. „Aufgeregt war ich nicht“, meinte der 29-jährige Rauch nach seinem Drittliga-Debüt. Nachdem der bisherige zweite Keeper Daniel Zacher seinen Vertrag mit Nulldrei vorzeitig aufgelöst hatte, hatte der ansonsten in der 2. Mannschaft aktive Schlussmann intensiver wieder selbst geübt. „Wir hatten volles Vertrauen in Raucher, denn er macht das auch sonst im Training sehr gut“, so Tom Schütz. Gegenspieler David Ulm, am Samstag einer der besten Sandhausener, freute sich über den erfolgreichen Saisonabschluss seines Klubs und lobte zugleich den SVB. „Auch Babelsberg hat nach einer Durststrecke Charakter gezeigt. Darauf können beide Mannschaften in der nächsten Saison aufbauen.“
Babelsberg: Unger (54. Rauch); Jovanovic, Schütz, Surma (70. Müller), Rudolph; Civa, Prochnow; Makarenko (76. Engler), Stroh-Engel, Kocer; Hebisch.
Sandhausen: Ischdonat; Hillenbrand, Pischorn, Schulz, Sievers; Benschneider; Öztürk (78. Ristic), Danneberg, Ulm, Blum; Dorn.
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