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Landeshauptstadt: Grünes Licht für DRK-Bau

Werkstätten für 140 Menschen mit Behinderung

Stand:

Werkstätten für 140 Menschen mit Behinderung Babelsberg. Grünes Licht für ein bedeutsames Gebäudeensemble am Rande von Babelsberg: Die DRK Behindertenwerkstätten Potsdam gGmbH erhielt dieser Tage die Baugenehmigung für ihre neue Betriebsstätte auf dem Gelände des einstigen Reichsfilmarchivs an der Kohlhasenbrücker Straße. Wenn das Wetter mitmacht, soll es noch im November mit den Arbeiten losgehen. 17 Firmen hatten sich an der Ausschreibung beteiligt, die Submission ist bereits erfolgt. Im Waldgelände zwischen dem zur Steinstraße gelegenen Finanzstädtchen und der ehemaligen Autobahnanschlussstelle Babelsberg entstehen verschiedene Werkstätten für 140 Beschäftigte sowie der Förderbereich, in dem rund 30 Mitarbeiter tätig sind. Dazu moderne Sozial- und Sanitäranlagen. Rund 4,3 Millionen Euro dürfte das Gebäudeensemble kosten. Bereits im Juni waren die letzten Förderbescheide von Bund und Land eingetroffen, danach kamen auch noch 250 000 Euro von der „Aktion Mensch“. Für die Planungen des Projektes, wozu auch der Abriss eines alten Bunkers und viel Holzeinschlag gehören, sind bereits 450 000 Euro ausgegeben worden. Mit dem Bauen könnte es schnell gehen, es gibt aber auch manche Unwägbarkeiten. „Niemand weiß, was noch an Altlasten in der Erde liegt“, so Jörg Schröder, Geschäftsführer der Behindertenwerkstätten. „Es gibt keine Aufzeichnungen darüber“. Vermutet werden besonders Kabelstränge für die Nachrichtenübermittlung stören, denn das Reichsfilmarchiv besaß im NS-Regime einen hohen Stellenwert. 1938 hatte Hitlers Reichspropagandaminister Joseph Goebbels den Auftrag für den Bau dieser Anlage gegeben, wozu auch der Grundstückskauf gehörte. Im Kriegsjahr 1939 begannen die Arbeiten und in der folgenden Zeit gab es Pläne, das Ganze zu einem „Reichskulturarchiv“ zu erweitern. Statt der Kulturgüter zog aber 1945 die Rote Armee hier ein, später nutzten die DDR-Zollbehörden die Baulichkeiten. Ein Alternativstandort für die DRK-Behindertenwerkstätten wurde notwendig, weil der Flachbau am Waldhornweg am Rande des Stadtteils Am Stern, in dem sie derzeit untergebracht sind, baufällig und kaum noch sanierbar ist. Er war in den 70-er Jahren als provisorische Kindertagesstätte errichtet worden. 1987 konnten die damaligen „Geschützten Werkstätten“ hier einziehen, für die dann 1995 der Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Potsdam/ Zauch- Belzig die Trägerschaft übernahm. Zwei Jahre später kam es zu der jetzigen Betriebsform als gGmbH. Die hier Beschäftigten aus Potsdam und dem Kreis Potsdam-Mittelmark sind in den Bereichen Druckerei und Buchbinderei tätig, sie arbeiten im Metallbau und reparieren Euro-Paletten. Als therapeutische Freizeitaktivitäten werden Reiten, Schwimmen, Kunst und Musik angeboten. Jo

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