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Von Guido Berg: Grünes Licht für kleineres „Havelpalais“

Seniorenheim-Projekt für die Neustädter Havelbucht überwindet höchste Hürde, den Bauausschuss

Stand:

Brandenburger Vorstadt - „Manchmal war es hart – und manchmal härter.“ So kommentierte Olaf Willuhn die Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Bauausschuss. Auf vier Ausschusssitzungen musste der Mitarbeiter der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG) um das TLG-Projekt einer neuen Seniorenwohnanlage an der Neustädter Havelbucht kämpfen – am Dienstagabend bekam er endlich grünes Licht. Willuhn, entnervt wie erleichtert: „Wir haben uns gegenseitig viel zugemutet.“

Doch auch die jüngste Ausschusssitzung, die Willuhn durchzustehen hatte, ersparte ihm eine abschließende Zitterpartie nicht. Zwar hatte die TLG ihr Projekt mehrmals überarbeitet, hatte Etage um Etage abgetragen, auch abgestuft, wie zuletzt gewünscht, doch Saskia Hüneke (Bündnisgrüne) war es nicht genug. Auch wenn sie anerkenne, dass der Investor seine Pläne für Seniorenheim mehrfach überarbeitet habe, befürworte sie die Aufstellung eines Bebauungsplanes und stellte einen entsprechenden Antrag. Ein B-Plan mache eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig, begründete die Bündnisgrüne ihre Haltung. Wären ihr die Ausschussmitglieder gefolgt, hätte dies nach früheren Aussagen Willuhns das Ende seines Vorhabens bedeutet. Die Erarbeitung eines B-Planes dauere zwei Jahre, so lange wolle der künftige Betreiber des Seniorenheims nicht warten.

Doch Saskia Hünekes B-Plan-Abstimmung blieb ein Randereignis, sie fand keine Mehrheit. „Wir sollten die Schere jetzt aus der Hand legen, sonst wird noch so lange am Projekt rumgeschnippelt bis es eine grüne Wiese ist“, sagte Rolf Kutzmutz (Die Linke). Christian Seidel (SPD) gab sich mit dem Alternativ-Entwurf der TLG zufrieden: es sei ein Kompromiss, den man vertreten kann. Wolfgang Cornelius (CDU) respektierte die von der TLG vorgenommene Verringerung der Nutzfläche um 1100 Quadratmeter und die Verringerung von sechs auf fünf Geschosse. „Wir können dem zustimmen“, erklärte er für seine Fraktion.

Nach der Mehrheit für das Seniorenheim-Vorhaben erklärte Anita Tack (Die Linke): „Jetzt können wir dem freudigen Ereignis entgegensehen.“ Geplant ist für das Gelände der ehemaligen Ufergaststätte Auf dem Kiewitt 39 der Bau einer großen Seniorenpflege-Einrichtung mit dem Namen „Havelpalais“. Entstehen soll auf dem 5328 Quadratmeter großen Grundstück ein Pflegeheim mit 110 Plätzen sowie ein Haus für betreutes Wohnen mit 50 Plätzen. Die Investitionssumme gab Willuhn in früheren Erklärungen gegenüber den PNN mit 12,5 Millionen Euro an. Etwa 70 Arbeitsplätze sollen entstehen. Den Baubeginn gab Willuhn vor seinem Bauausschuss-Martyrium Ende 2008 mit „Frühjahr 2009“ an.

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