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Landeshauptstadt: Grünes Licht für Semmelhaack-Projekt am Hauptbahnhof

Bauausschuss sichert Interventionsmöglichkeit der Stadtverordneten trotz beschleunigtem Verfahren

Stand:

Zentrum-Ost - Einstimmig hat der Bauausschuss am Dienstagabend dem beschleunigten Verfahren zur Schaffung von Baurecht für das geplante Semmelhaack-Wohngebiet auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerkes (RAW) zugestimmt. Gleichzeitig sicherte der Ausschuss in Absprache mit der Bauverwaltung für die Stadtverordnetenversammlung eine Interventionsmöglichkeit für die Juli-Sitzung. Gegenwärtig ist das Großbauprojekt an der Friedrich-Engels-Straße in der Phase der so genannten Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Sollte sich dabei eine Änderung der Planungsziele notwendig machen, könnten die Stadtverordneten mit Mehrheit einen Dringlichkeitsantrag beschließen. Wie der Ausschussvorsitzende Christian Seidel (SPD) informierte, werde bis dahin für das Millionen-Vorhaben keine Baugenehmigung erteilt.

80 bis 90 Millionen Euro will Theodor Semmelhaack in den nächsten eineinhalb Jahren auf dem seit 1999 nicht mehr genutzten 85 000 Quadratmeter-Areal des ehemaligen RAW-Geländes unweit des Potsdamer Hauptbahnhofes investieren. Entstehen sollen 600 Ein- und zwei-Raumwohnungen in fünf- und viergeschossigen Wohnbauten, desweiteren ein Hotel am Busbahnhof, Gewerbebauten und eine Messehalle.

Kritiker des Projektes ist der Abgeordnete Wolfhard Kirsch (Bürgerbündnis), der von einer „massiven Blockbebauung“ sprach. Kirsch: „Schön geht anders.“ Rolf Kutzmutz (Die Linke) widersprach dem, er sei zwar auch nicht dafür gewesen, dass das älteste RAW Deutschlands abgerissen wird. Nun sei es aber „ein weites Feld, was schön und was bezahlbar“ ist. Er könne dem Vorhaben zustimmen, so Kutzmutz. Sein Fraktionskollege Ralf Jäkel sagte, es sei eine Fläche entstanden, die „so nicht bleiben könne“. Harald Kümmel (SPD) erklärte, die geplanten Ein- bis Zweiraumwohnungen würden auf dem Markt gebraucht. Zudem sei mit Blick auf die vormalige Industrienutzung positiv, dass das beschleunigte Verfahren im Gegensatz zum Bebauungsplan eine Umweltverträglichkeitsprüfung ausspare. Wolfgang Cornelius (CDU) sagte, der Entwurf habe Qualitäten, alle Wohnungen seien barrierefrei. Cornelius: „Es ist das, was Potsdam braucht.“ Projektmanager Helmut Weigelt erklärte gestern den PNN, er begrüße die Entscheidung des Ausschusses sehr, Anregungen etwa zur Infrastruktur würden geprüft. gb

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