Kindertagsfest im Lindenpark Potsdam: Gummistiefelwerfen bei Badewetter
Im Lindenpark wird jedes Jahr bereits am Sonntag vor dem Kindertag ein großes Fest organisiert. Die meisten Angebote gibt es aber am Donnerstag.
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Potsdam - Alex ist schon den ganzen Tag total aufgeregt. Wie ein Wirbelwind flitzt der Neunjährige über das Lindenpark-Gelände und fragt die jungen Frauen ringsherum, wann es denn endlich losgeht – das Kinderschminken, das Pizzabacken im Lehmofen, das Steinebemalen. Alex hat das Glück, dass sein Vater Sven Schultz seit gut neun Jahren als Hausmeister im Lindenpark arbeitet und somit an den Aufbauarbeiten zum Kinderfest beteiligt ist. Jedes Jahr verwandelt ein Team von Organisatoren das Gelände am Sonntag vor dem offiziellen Kindertag am 1. Juni in einen bunten Spielplatz.
Verantwortlich für die Organisation waren in diesem Jahr Lennart Seemann und Linda Bölke. „Es geht uns darum, dass die Kinder sich austoben können. Sie sollen herkommen und einfach das machen, worauf sie Lust haben, ohne dabei irgendetwas lernen zu müssen“, erklärt Bölke, die eine Erzieherausbildung absolviert und nach einem Praktikum weiterhin im Familien- und Jugendbereich des Lindenparks jobbt, das Konzept. Für Seemann lag die größte Herausforderung in diesem Jahr darin, Leute zu finden, die Lust haben, mitzumachen. Da der 22-Jährige selber ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Lindenpark absolviert, schrieb er kurzerhand andere FSJler über einen Verteiler der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) an und fragte nach Freiwilligen.
Ein bunter Stein für zu Hause oder für den Lindenpark
Unter ihnen ist Marie Schulze. Die 21 Jahre alte Potsdamerin absolviert ihr FSJ in der Gedenkstätte Topographie des Terrors in Berlin und betreut das Steineprojekt: Glatte Steine dürfen die kleinen Besucher nach Herzenslaune mit bunten Acrylfarben bemalen. „Danach kann jeder entscheiden, ob er den Stein mit nach Hause nimmt oder damit den Lindenpark verschönert“, sagt Schulze, die nach ihrem Sozialen Jahr Lehramt für Oberstufen in Griebnitzsee studieren möchte.
Rund zwei Monate haben Seemann und Bölke für die Organisation benötigt. Insgesamt 20 Helfer haben sie für das Kindertagsfest eingeplant, mit gut 400 Besuchern rechnen sie. Während Seemann sich ums Pizzabacken kümmert, fungiert seine Kollegin als Springerin. Mit ihrem Budget von gut 2000 Euro haben sie ein buntes Programm auf die Beine gestellt: Ob Bobbycar-Rennen, Gummistiefelweitwurf, Fußballspielen, Glücksrad oder sogar archäologische Grabungen – langweilig wurde den Kleinen nie. Auch wenn es für Alex gar nicht schnell genug gehen konnte.
Anne-Kathrin Fischer
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