Landeshauptstadt: Gut zugehört
Ein „Hörtruck“ machte zwei Tage Station am Luisenplatz
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Innenstadt - Alexander der Große versuchte es mit umgeschnallten Widderhörnern. Andere Herrscher setzten auf den Hörthron mit Löchern in den Armlehnen – nur so konnte das Brabbeln der knieenden Untertanen an die Ohren des Herrschers geleitet werden. Solche und andere Geschichten werden im Hörtruck „Faszination Hören“ der Firma Siemens erzählt, der gestern am Brandenburger Tor Station machte.
Die älteste und neueste Technik an sichtbaren und fast unsichtbaren Hörgeräten ist in dem Truck ausgestellt. Doch nicht nur diejenigen, die bereits ein Hörgerät brauchen, erfahren Interessantes. Jene, deren Hörvermögen intakt ist, können per Simulator testen, wie es sich „anfühlt“ schlecht zu hören. Außerdem kann man seine Ohren einem Hörtest unterziehen, bei dem es gilt, Zahlen und Sätze aus stetig lauter werdendem Rauschen heraus zu erkennen. Dabei erfährt man, ob die Ohren noch gut funktionieren oder bereits geschädigt sind. Wer gerne Musik hört erfährt hier auch, dass er mit seiner Lautstärke leicht beim Geräuschpegel eines Autos oder gar eines Flugzeuges landen kann und welche Folgen das für die Ohren hat.
Viel Spaß machen auch das Hörpuzzle, bei dem man Alltagsgeräusche identifizieren und paarweise ordnen muss. Oder das Rückwärtssprechen. Sagt man einen Satz ins Mikrofon, so spuckt das Aufnahmegerät ihn rückwärts wieder aus. Spricht man den Satz zuerst rückwärts, so bekommt man ihn „vorwärts“ zu hören, was sich recht seltsam anhört. Neben Echospielen gibt es zudem noch einen Wissenstest, bei dem man virtuell durchs Ohr rast und immer wieder Fragen beantworten muss.
Der Truck „Faszination Hören“ hielt zwei Tage auf dem Luisenplatz und tourt nun weiter durch Deutschland – mit ihm die Hörakustikerinnen Henrike Schultrich und Bianca Vich. Sie informierten Besucher kompetent zu allen Fragen, die das Ohr und das Hören betreffen. So weiß Henrike Schultrich von Versuchen in der Forschung und dem Dilemma der Härchen in der Schnecke des Innenohres zu erzählen. Denn sind die Härchen einmal abgebrochen, kann man nicht mehr hören. Auf der Suche nach Lösungen gibt es inzwischen sogar schon eingepflanzte Härchen fürs Ohr. Sara Merdian
Sara Merdian
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