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Dürre und Hitze. Wassermanagement könnte die Klimafolgen abmildern.

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Potsdamer Klimaforscher setzen auf verbessertes Wassermanagement: Gute Ernte durch kluge Bewässerung

Die Ernteerträge steigern, um den globalen Hunger zu reduzieren - Potsdamer Klimaforscher sehen großes Potenzial in einem intelligenten Wassermanagement. Wie das funktionieren kann.

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Potsdam - Mit der gleichen Menge Wasser, aber durch verbesserten Einsatz in der Landwirtschaft, könnten weltweit die Ernteerträge gesteigert werden. Die Möglichkeiten effizienterer Regennutzung und Bewässerung haben Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) nun untersucht. Erstaunt sei man über die beträchtlichen Effekte auf globaler Ebene gewesen, sagte Leitautor Jonas Jägermeyr zu den Ergebnissen der Studie. Ein intelligenteres Wassermanagement könnte den Ertrag an Nahrungsmitteln gemessen an der Kilokalorienproduktion um bis zu 40 Prozent steigern und auf diese Weise einen wesentlichen Beitrag gegen die globale Unterernährung leisten. Auch im Hinblick eines steigenden Bedarfs an Nahrung durch Bevölkerungszuwächse sei das Potential einer verbesserten Bewässerung von Agrarflächen bisher unterschätzt worden.

Der Klimawandel wirkt sich negativ auf die Landwirtschaft aus

Negative Folgen auf die Ernteerträge zeitigt der gegenwärtige Klimawandel. Der vom Menschen verursachte Treibhauseffekt führt zur globalen Erwärmung, die vermehrte Trockenperioden und lokale Hitzerekorde nach sich zieht. Landwirtschaftliches Wassermanagement könnte die schädlichen Auswirkungen des Klimawandels mindern. Ganz aufwiegen könne es die Folgen des Klimawandels jedoch ohne eine zusätzliche Reduzierung der Treibhausgasemissionen nicht, so die Forscher.

Zwar erlauben die Computersimulationen im PIK keine detaillierte Analyse einzelner landwirtschaftlicher Betriebe, doch konnten die Forscher Regionen ausmachen, in denen eine kluge Bewässerung große Effekte hätte. Dazu gehören wasserarme Gebiete in China, Australien und den USA sowie in Mexiko und Südafrika. Da die Wissenschaftler in ihrer Studie nicht von zusätzlichen Wasservorkommnissen ausgingen, betrachteten sie auch Möglichkeiten der Wassernutzung, die zurzeit nur wenig ausgeschöpft werden. In Zisternen aufgefangenes Regenwasser kann für die Bewässerung eingesetzt werden und durch das Bedecken der Felder mit Ernteresten oder Plastikplanen wird die Verdunstung reduziert. Ressourcenschonend sind auch Tropfensysteme, bei denen die Pflanzen nur tröpfchenweise über Schläuche bewässert werden. Die regionale Verteilung des Wassers stelle laut Koautor Dieter Gerten jedoch weiterhin eine Herausforderung dar. 

Merle Janssen

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