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Von Thomas Gantz: Gute Karten
SC Potsdam setzt auf Verbleib in der Bundesliga
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Selbstverständlich hatte sich Ramona Stucki am Montagabend für den Ausgang eines ganz bestimmten Meisterschaftsspiels in der Volleyball-Bundesliga der Frauen interessiert. Als das Informationsbedürfnis befriedigt war und feststand, dass Alemannia Aachen in eigener Halle dem Allgäu Team Sonthofen mit 2:3 unterlegen war, wars das dann aber auch. Unmittelbaren Einfluss auf die sportliche Situation des SC Potsdam, wo die 27-Jährige im bisherigen Saisonverlauf zu den leistungsstärksten Spielerinnen zählte, hatte diese Resultat nicht. „Wir waren durch unseren zwischenzeitlichen Sieg gegen Münster in der Lage, den Spielausgang ganz nüchtern registrieren zu können. So oder so hatte er schon vorab keine einschneidenden Konsequenzen für uns. Dass Aachen nun weiterhin vier Punkte hat und sich nicht von uns absetzen konnte, sehe ich als positiv an“, wertete die Mittelblockerin, die derzeit wie alle anderen SC-Spielerinnen ein paar trainingsfreie Tage genießt.
Nach einem guten Drittel der Saison liegt der Erstliga-Aufsteiger, was das Erreichen seines Saisonziels betrifft, auf Kurs. Der Verlust der beiden eingeplanten Punkte aus dem Heimspiel gegen Aachen (2:3) wurde vor elf Tagen durch das famose 3:0 über den USC Münster kompensiert. Der SC Potsdam bewegte sich bislang im Rahmen seiner sportlichen Möglichkeiten und damit konsequenterweise auch im Plan. Er hat, auch wenn dies beim genauen Betrachten der Tabelle zu weit hergeholt erscheinen mag , derzeit mehr Punkte als Sorgen. Festmachen ließe sich dies auch an der Tatsache, dass der SC Potsdam im sehr wichtigen Spiel am 13. Januar gegen den SV Lohhof Heimvorteil hat. Die Vorbereitungen auf diese Partie beginnen praktisch mit dem Wiedereinstieg ins Mannschaftstraining am 4. Januar. „Wir wissen, worum es geht und gehen die Sache konzentriert an“, so der derzeit im München ausspannende Michael Merten. Dem SC-Cheftrainer bescheinigte Ramona Stucki, im vergangenen halben Jahr in Potsdam mit viel Engagement und Geduld am sportlichen Vorwärtskommen des Teams gearbeitet zu haben. Stucki: „Für ihn war es sicher wichtig zu sehen, dass es sich lohnt, nach Niederlagen immer wieder weiterzuarbeiten. Dass er sieht, dass seine Arbeit fruchtet und wir nicht auf ein und demselben Niveau stagnieren, ist ihm wichtig, denke ich.“
Tatsächlich könnte das anhaltend angenehme Arbeitsklima zwischen den Spielen und den Trainerstab um Merten und seinen Mitstreiter Volker Knedel in der entscheidenden Phase der Premierensaison noch zu Faustpfand werden. Bis in den Mai hinein wird gespielt. Niemand beim SC Potsdam rechnet ernsthaft damit, dass man schon Wochen vorher sicher sein kann, bei nur einem zu ermittelndem Absteiger nicht doch noch in Gefahr zu geraten. Möglich wäre dies, wenn bis Ende Februar die anstehenden Heimspiele gegen Lohhof, Sonthofen und den Köpenicker SC erfolgreich gestaltet würden. Ramona Stucki mag sich an derlei Theoretisieren nicht beteiligen. „Unsere Chancen sind jedoch so intakt, wie wir uns das vor Saisonbeginn gewünscht und vorgestellt hatten“, sagt sie.
Thomas Gantz
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