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Sport: Guten Job gemacht
Der Potsdamer Robert Bartko startet nach dem Sieg bei den Bremer Sixdays auch in Berlin als Favorit
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Robert Bartko gab sich am Mittwoch nach vollendeter Arbeit völlig übermüdet noch immer sehr überrascht. „Nein, das hatte ich dann doch nicht in dieser Form erwartet“, sagte der Potsdamer Radprofi. Tags zuvor hatte er mit seinem Berliner Partner Robert Bengsch das 47. Bremer Sechstagerennen gewonnen. Während es für Bartko nach 2005 und 2008 der dritte Sieg in der Hansestadt war, fuhr sein Partner erstmals in seiner Karriere als Sieger bei einem Sixdays aus dem Oval.
Der Sieg war gleich in zweierlei Hinsicht überraschend. Denn: Einerseits hatte sich Bartko mit seinem belgischen Partner Iljo Keisse auf die Sixdays in Bremen vorbereitet – beide hatten auch die Favoritenrolle inne. Da der Belgier jedoch wegen Dopingvorwürfen nicht an den Start gehen durfte (PNN berichteten), musste umgeplant werden. „Ich bin noch nie mit Robert gefahren“, hatte Bartko nach der Entscheidung gegen Keisse noch gesagt. „Es wird deshalb in Bremen sicherlich schwierig zu gewinnen.“
Sollte es aber nicht, denn das neu formierte Duo beherrschte das Feld von Beginn an. Im Finale setzte es sich mit zwei Runden Vorsprung gegen die Schweizer Franco Marvulli und Alexander Aeschbach durch, während die Dänen Marc Hester und Jens-Erik Madsen mit vier Runden Rückstand Vierte wurden.
„In Bremen haben wir die Olympischen Disziplinen wie etwa das Zeitfahren ausgiebig genutzt“, so Bartko. „Vor allem aber haben wir alles gewonnen. An jedem Tag waren wir das dominierende Team, mit den Wechseln klappte alles bestens. Robert Bengsch hat einfach einen guten Job gemacht.“ Doch trotz des Erfolges wird Bartko künftig wohl kaum bei einem Sechstagerennen gemeinsam mit dem Berliner in die Pedalen treten. Dieser hat sich zwar mit dem Sieg für weitere internationale Sixdays empfohlen, doch Bartkos Partner wird vor allem Roger Kluge aus Cottbus bleiben.
Schon in der kommenden Woche sind die beiden im Berliner Velodrom zu erleben. Vom 27. Januar bis zum 1. Februar steht dort das 100. Jubiläum des Berliner Sechstagerennens an, doch die Favoritenrolle liegt dann nicht so klar auf der Hand wie in Bremen. Sechs Weltmeister und acht Europameister sind am Start – darunter zum ersten Mal die amtierenden Madison-Champions Leigh Howard und Cameron Meyer aus Australien, und auch auf die Vorjahressieger Alex Rasmussen und Michael Mörköv aus Dänemark werden Bartko und Kluge achten müssen. Kluge wird direkt vom Weltcup in Peking einfliegen.
„Wir wollen in jedem Fall ganz vorn mitfahren“, sagt Bartko, der sich bis dahin vor allem viel Ruhe gönnt. „Ich werde jetzt erst einmal viel schlafen, denn ich bin sehr kaputt.“Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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