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Landeshauptstadt: Gymnasien im Umland sind überlastet

In der Region Teltow fehlen zum nächsten Schuljahr noch 34 Plätze – viele Schüler versuchen deshalb in Potsdam unterzukommen

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Zu viele Schüler für zu wenige Schulen im Potsdamer Umland: Der Ansturm der künftigen Siebtklässler auf die Gymnasien der Region Teltow bleibt ungebrochen. Für das kommende Schuljahr liegen dem Staatlichen Schulamt Brandenburg an der Havel für die drei staatlichen Gymnasien in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf bereits 357 Anmeldungen vor. Die Häuser verfügen jedoch nur über eine Kapazität von 323 Plätzen. Mehr als eine ganze Schulklasse sucht nun nach neuen Räumen. Alternativen sind rar, so Schulrat Frank Quella.

Auch die einzige Gesamtschule der Region – die Maxim-Gorki-Schule in Kleinmachnow – erlebt in diesem Jahr einen noch nie da gewesenen Andrang: 154 Anmeldungen liegen der Schule vor. Platz gibt es nur für 107 neue Schüler. Selbst die Gymnasien freier Träger, wie das der Evangelischen Hoffbauerstiftung, sind schon voll. Bleibt für viele Mittelmärker offenbar nur noch der Gang nach Potsdam: Knapp 200 Sechstklässler aus dem Kreis suchen einen Schulplatz in der Landeshauptstadt, sagte Quella. „Potsdam wird aber sicherlich nicht alle aufnehmen können“, so der Schulrat. Auch dort ist der Platz an den weiterführenden Schulen wie berichtet begrenzt und auch dort beläuft sich die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot an den Gymnasien bereits jetzt auf rund 80 fehlende Plätze.

„Der Landkreis muss das allein hinbekommen“, sagte Quella. Das Schulamt habe das Landratsamt beauftragt, Lösungen zu finden. Die würden von den Mitarbeitern auch fieberhaft gesucht.

Schon im Februar hatte sich der Ansturm abgezeichnet. Der Kreis hatte deshalb angekündigt, rund fünf Millionen Euro an den drei Gymnasien der Region Teltow zu investieren. Trotzdem wird es eng bleiben: Weil der Kreis kein viertes Gymnasium bauen will, werden die Schüler auf lange Sicht in den Schulräumen weniger Platz zur Verfügung haben, als es das brandenburgische Bildungsministerium empfiehlt. Betroffen ist nicht nur die jetzige Schülergeneration, sondern noch mindestens zwei weitere. Die Situation an den Gymnasien der Region Teltow soll sich erst 2027/28 entspannen, wenn die Schülerzahl wieder sinkt.

Wer in der Region Teltow künftig an welcher Schule lernen kann, wird sich ab kommender Woche zeigen, sagte Quella. Dann beginnt dort das Auswahlverfahren. Viele künftige Siebtklässler müssen damit rechnen, einen Platz an der einzigen Oberschule der Region in Teltow angeboten zu bekommen. Dort gibt es auf 46 Plätze bislang nur 24 Anmeldungen. Zur Not wäre dort auch Raum, um noch mehr Schüler unterzubringen.

Wie in Potsdam auch wird die Teltower Oberschule jedoch schlecht angenommen, sagte Quella. Trotz sehr guter pädagogischer Arbeit gebe es Vorbehalte gegen die Schulform. Dabei stehe auch diesen Schülern nach der zehnten Klasse der Gang zum Abitur frei – zum Beispiel über einen Wechsel an eine Gesamtschule oder über ein Fachabitur an einem Oberstufenzentrum. Zudem könne sich die Teltower Oberschule bereits auf einen Schulneubau freuen: Wie berichtet könnte der bereits im Jahr 2018 in Nachbarschaft des Teltower Oberstufenzentrums eröffnen, an dem Schüler künftig das Abitur ablegen können sollen.

Der Druck auf die weiterführenden Schulen nimmt in den Potsdam- und Berlin-fernen Regionen des Landkreises indes ab: Am Gymnasium in Werder (Havel) sind sieben Plätze frei, an der dortigen Oberschule zwölf. Am Michendorfer Gymnasium sind 14 Plätze frei, dafür fehlen an der Oberschule in Wilhelmshorst 18 Plätze. Ausweichmöglichkeiten gibt es dafür an der Oberschule in Beelitz: Dort sind noch 16 Plätze frei.

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