Landeshauptstadt: Gymnasium: Landesamt lehnt Anbau ab Ministerentscheid über „Humboldt“-Erweiterung
Teltower Vorstadt - Die Anbaupläne für das Humboldt-Gymnasium in der Heinrich-Mann-Allee sind bei der Landesdenkmalbehörde durchgefallen: „Wegen gravierender und erheblicher Beeinträchtigung des Denkmalwertes“ habe man das erforderliche Benehmen mit der Stadt nicht herstellen können, sagte Landeskonservator Thomas Drachenberg am Mittwoch den PNN. Damit muss wohl die zuständige Ministerin Sabine Kunst (parteilos) entscheiden.
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Teltower Vorstadt - Die Anbaupläne für das Humboldt-Gymnasium in der Heinrich-Mann-Allee sind bei der Landesdenkmalbehörde durchgefallen: „Wegen gravierender und erheblicher Beeinträchtigung des Denkmalwertes“ habe man das erforderliche Benehmen mit der Stadt nicht herstellen können, sagte Landeskonservator Thomas Drachenberg am Mittwoch den PNN. Damit muss wohl die zuständige Ministerin Sabine Kunst (parteilos) entscheiden.
Der vom Kommunalen Immobilien Service (KIS) bislang vorgesehene Anbau beeinträchtigt nach Einschätzung des Landesdenkmalamtes sowohl die Substanz als auch das Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Schulgebäudes: Durch den Anbau würde einer der „sehr qualitätsvoll gestalteten“ Giebel „aufgerissen“, so Drachenberg. Zudem ginge der Charakter des Hauses als freistehender Solitär verloren. Auf den Erhalt dieses Erscheinungsbildes sei bei der Planung für den Mensa-Anbau noch geachtet worden, betonte Drachenberg.
Die Stadt zeigte sich überrascht von der Nachricht: Man habe noch kein Schreiben vom Landesamt und wolle deshalb „nicht mutmaßen“, sagte Stadtsprecher Markus Klier den PNN. Eine Ablehnung würde die Stadt aber „sehr wundern“: „Immerhin geht es beim Humboldt-Gymnasium um ein wichtiges Schulinvestitionsprojekt, dem die fachkundige Stelle vor Ort, die Untere Denkmalschutzbehörde, bereits zugestimmt hat.“ Man hoffe weiter auf eine „einvernehmliche Lösung“, so Klier.
Ganz unerwartet kommt das Landesveto aber nicht: Auf Kritik waren die Pläne für den quaderförmigen Bau schon im März im Bauausschuss gestoßen. Damals hatte Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) davor gewarnt, noch in die Bauplanung einzugreifen, weil der KIS bereits in der Ausführungsplanung sei. Auch im Gestaltungsrat war das Projekt Thema – hinter verschlossenen Türen. Der Beirat hat sich laut Klipp eines Votums enthalten, weil die Mitglieder mit dem Verfahren nicht einverstanden waren. Der Anbau soll auf dem Gelände des Blauhauses, das zu Jahresbeginn abgerissen wurde, errichtet werden. Der KIS hat für Sanierung des alten Schulgebäudes und den Anbau insgesamt 8,4 Millionen Euro eingeplant. Die Schule wartet seit Jahren auf die nötige Erweiterung. jaha
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