Sport: „Habe wieder Spaß am Fahren“
Hanka Kupfernagel aus Werder startet unter Mike Kluges Regie in die neue Saison
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Hanka Kupfernagel aus Werder startet unter Mike Kluges Regie in die neue Saison Von Michael Meyer Hanka Kupfernagel ist wieder da. Lange war es still um den Radprofi aus Werder (Havel) – heute und morgen meldet sich die 30-jährige gebürtige Thüringerin in der internationalen Radcross-Szene zurück. Bevor sie morgen beim Deutschlandcup „Cross im Park“ im Berliner Viktoria-Park am Katzbachstadion auf namhafte Konkurrenz vor allem aus Dänemark trifft, tritt sie bereits heute im saarländischen St. Wendel beim Mountainbike-Marathon über Strecken von 60 bis 110 km mit über 5000 Teilnehmern an. Welche Distanz sie dort unter ihre Pedale nimmt, will sie erst kurz vorm Start entscheiden. „In Sankt Wendel sind ja im nächsten Jahr die Weltmeisterschaften. Ich schau mir heute schon mal ein bisschen die Strecke an und habe noch PR-Termine, am Sonnabend werde ich mein neues Mountainbike ausprobieren“, erzählte Kupfernagel gestern den PNN. „Anschließend geht es dann gleich per Auto siebenhundert Kilometer nach Berlin. Dort setze ich mich aber wegen einer vorderen Platzierung nicht sonderlich unter Druck. Man hat immer Ambitionen zu gewinnen. Aber ich fahre dort vor allem, um Walter Fechner, der diese Rennen viele Jahre organisierte, eine Freude zu machen. Daher nehme ich diese Strapazen auf mich.“ Nachdem es für die Olympia-Zweite von Sydney 2000 in diesem Jahr nach hoffnungsvollem Anlauf mit einem erneuten Ticket zu den Olympischen Spielen sowohl auf der Bahn als auch auf der Straße nicht klappte, „bin ich in der Tschechei noch zwei Rennen gefahren“, blickt die Fahrerin des belgischen Profiteams „Vlaanderen t-interim“, für das sie auch im kommenden Jahr antritt, zurück. „Danach habe mir mir gesagt: Jetzt mach ich endlich mal eine Pause. Ich habe seit Sommer letzten Jahres praktisch an jedem Wochenende Rennen bestritten, auch den ganzen Winter und diesen Sommer über. Ich bin praktisch zwei Saisons komplett durchgefahren.“ Also machte sie fünf Wochen richtig Urlaub, „was ich die letzten 15 Jahre im Hochleistungssport nicht getan habe“, fuhr kein Rad und entspannte auf Fuerteventura und in Südtirol. „Ich habe mal ganz andere Sachen gemacht und meinen Körper richtig erholt. Habe ihm die Ruhe gegeben, die er sich verdient hat.“ Deshalb habe sie auch von vornherein auf einen Start bei den diesjährigern Straßen-WM verzichtet. Bundestrainer Jochen Dornbusch hätte sie gern dort gesehen. Kupfernagel aber winkte ab. Sie sieht sich jetzt wieder im Aufbau. Das morgige Querfeldein-Rennen in Berlin soll ihr als Test dienen, wo sie stehe und was sie auf dem Weg zu den WM in St. Wendel noch zu tun habe – gemeinsam mit Mike Kluge, von dem sie ab sofort betreut wird. „Wir trainieren viel zusammen. Ich verspreche mir von dieser Zusammenarbeit das richtige Know How, um vielleicht wie er zum dritten Mal Cross-Weltmeister zu werden“, erlärte die Werderanerin, die schon in der Vergangenheit den Erfahrungsaustausch mit dem in Denzlingen wohnenden Berliner pflegte. Die nun beginnende Querfeldein-Saison sieht Hanka Kupfernagel als ihre wichtigste an. „Wir haben die WM in Deutschland, das ist für mich schon sehr wichtig.“ Sie habe jetzt wieder Spaß am Fahren und wolle „bis Olympia 2008 versuchen, was noch geht“. Ob es für sie auch noch mal eine Rückkehr auf die Bahn gebe, könne sie nicht sagen. „Ausschließen will ich es aber nicht.“
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