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Sport: „Haben eine Chance für Athen“

Potsdamer Segler Ingo Borkowski startet mit Marc Pickel nun beim Barcadi-Cup

Stand:

Potsdamer Segler Ingo Borkowski startet mit Marc Pickel nun beim Barcadi-Cup Mit Beginn des Jahres ist der Potsdamer Jurist und Segler Ingo Borkowski in das Starboot des Kielers Marc Pickel eingestiegen, um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Athen in Angriff zu nehmen. Borkowski holte 2000 unter Deutschlands Meisterskipper und American''s-Cup-Sieger Jochen Schümann vor Sydney in einem Herzschlagfinale Silber im Soling vor der Crew des Dänen Jesper Bank. Die Solings wurden inzwischen für Olympia gestrichen und durch die Ynglings ersetzt. Seit 2000 war Borkowski „Diener vieler Herren“. Unter Marcus Wieser (Starnberg) geweann er beim Berlin Match Race 2002 und 2003. Außerdem startete er mit dem Bayern in der Big-Boat-Serie im Mittelmeer. Mehrere Erfolge gab es auch mit Morten Henriksen (Dänemark). Meist war auch Gunnar Bahr, der zweite Vorschoter des Silber-Solings, dabei. Ein Versuch, mit ihm in der Starbootklasse Fuß zu fassen, schlug fehl. Nun hofft der Segler von der Havel auf Erfolge mit dem Kieler, mit dem er jetzt zum Bacardi-Cup nach Florida düsen wird. Knapp drei Wochen Training mit dem neuen Skipper Marc Pickel, und schon werden Sie gleich beim ersten Start Fünfter und und in der letzten Wettfahrt vor Miami sogar Sieger. Sind Sie mit dem neuen Partner auf dem richtigen Weg ? Wir waren mit dem Auftakt ganz zufrieden; zwei Top-10-Platzierungen in einem weltmeisterschaftstauglichen Feld können sich für den Anfang sehen lassen. Wir wissen jetzt ungefähr wo wir stehen und woran wir dringend arbeiten müssen. Zudem haben wir wesentliche Teile unseres Testprogramms abarbeiten können – insgesamt also ein positives Fazit der ersten Wochen. Insgesamt Zwölfter Ihrer ersten Regatta noch vor dem amtierenden Weltmeister, aber hinter dem Bremerhavener Hagen – wie sehen Sie Ihre Chancen für die Olympiaqualifikation ? Wir haben nicht nur den amtierenden, sondern unter anderem auch den Weltmeister von 2002 geschlagen. Die beste deutsche Mannschaft Koch/Koy erreichte einen respektablen siebenten Platz. Ex-Weltmeister Alexander Hagen aus Hamburg konnte bisher nicht glänzen, ist aber immer für eine gute Platzierung gut. Wir waren nicht so naiv zu glauben, dass wir die deutsche Konkurrenz von Anfang an beherrschen würden. Insofern werten wir den zwölften Platz als guten Anfang. Auf der anderen Seite sind unsere nationalen Gegner sehr gut aufgestellt, so dass wir unser gesamtes Potenzial abrufen müssen, um siegreich aus der Ausscheidung hervorzugehen. Sollte das gelingen, haben wir eine realistische Chance, die Qualifikation zu schaffen. Die nationale Qualifikation ist aber nur ein Teil des Weges nach Athen. Wir müssen zudem noch einen Nationenplatz für Deutschland erkämpfen und die NOK-Kriterien erfüllen, um überhaupt startberechtigt zu sein. Bei der WM im italienischen Gaetta werden die letzen drei von 16 Startplätzen vergeben. Ein Platz unter den besten 12 bei der WM oder den ersten fünf Europäern bei der EM Ende März im spanischen L''Escala würde die Erfüllung der NOK-Kriterien bewirken. Pickel gilt als sehr sensibel. Wie klapp die Zusammenarbeit ? Sensibel? Das wäre mir neu. Wohl eher das Gegenteil, Marc gilt als zuweilen etwas exzentrisch; ich fungiere da eher als das ausgleichende, beruhigende Element. Bisher kommen wir ganz gut zurecht, auch wenn es nach drei Wochen noch Defizite bei der On- board -Kommunikation gibt. Aber das ist normal nach so kurzer Zeit und lässt sich im Laufe der Saison abstellen. Was müssen Sie beide noch verbessern ? Es gibt noch einige Reserven beim Boathandling, besonders bei extremen Bedingungen, zudem müssen wir unsere Kommunikation an Bord besser aufeinander abstimmen. Alles Dinge, die bei neu zusammengewürfelten Mannschaften auftreten; die Qualität eines Teams zeigt sich dann bei der Geschwindigkeit der Überwindung dieser Schwierigkeiten. Sie fliegen nun wieder nach Florida. Dort starten Sie beim Barcadi-Cup in Petersburg. Welche Chancen rechnen Sie sich bei dieser erstklassigen Regatta aus ? Der Bacardi-Cup in Miami ist neben der Weltmeisterschaft eine der größten Regatten in der Starboot-Klasse. Für uns ist das Ergebnis bei dieser Regatta angesichts der folgenden Qualifikationsregatten in Europa eher unter dem Gesichtspunkt der Sammlung von Erfahrungen beim Segeln in großen Feldern zu sehen, das einige Besonderheiten im taktischen Bereich mit sich bringt. Das Interview führte Dieter Brookmann

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