Landeshauptstadt: Haben sich die Erwartungen erfüllt? PNN-Umfrage zum Tag der deutschen Einheit
Die PNN wollten in einer Straßenumfrage herausfinden, wie es den Potsdamern im Jahr 14 nach der Wiedervereinigung geht – haben sich ihre Erwartungen erfüllt? Der 36-jährige Lehrer Jens Ohlemann war gerade bei der Armee, als die Mauer fiel.
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Die PNN wollten in einer Straßenumfrage herausfinden, wie es den Potsdamern im Jahr 14 nach der Wiedervereinigung geht – haben sich ihre Erwartungen erfüllt? Der 36-jährige Lehrer Jens Ohlemann war gerade bei der Armee, als die Mauer fiel. „So konnte ich ein Jahr früher mit meinem Studium anfangen“, erzählt er zufrieden. Mit einem Studienkollegen eröffnete er eine Surfschule und bereiste ganz Europa – ohne Angst vor den neuen Möglichkeiten. Anders erging es da Janine Fischer. Die 31-jährige Krankenschwester lassen die Existenzängste seit der Wende nicht mehr los. „Heute möchte ich kein Kind mehr in die Welt setzen“, sagt sie. Die Möglichkeit, die Welt zu bereisen, findet sie gut. „Aber wenn du kein Geld hast, kannst du doch auch mit der Reisefreiheit nichts anfangen“, so Fischer. Henry Latzke zieht eine positivere Bilanz: „Endlich konnte ich mir ordentliche Möbel und ein Auto kaufen“, sagt der 43-jährige Rettungssanitäter. Viel bedeutet ihm die Meinungsfreiheit: „Mit Horch und Guck ist ja glücklicherweise Schluss.“ „Mir geht es nun besser als vor der Wiedervereinigung“, sagt die 60-jährige Rentnerin Ute Kolar. „Ich weiß aber auch, dass es beileibe nicht allen so geht.“ Sie persönlich würde sich aber nie die DDR zurückwünschen. Kritischer äußert sich ein älteres Ehepaar: „Wir sind mit der ganzen Entwicklung unzufrieden.“ Die eigenen Kinder hätten Schwierigkeiten, einen Job zu finden. „Das war doch abzusehen, dass vieles nach der Einheit schlechter wird“, so der Mann. Er will anonym bleiben. Dies war übrigens bei vielen, die sich sehr kritisch äußerten, der Fall. mvv/mas
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