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Aus dem GERICHTSSAAL: Haft für Rauschgifthändler

Kokain und Ecstasy für über 78 000 Euro eingezogen

Stand:

Zwei Monate lang observierte die Polizei den Garagenkomplex in der Stein-/Ecke Großbeerenstraße. Ein anonymer Anrufer hatte mitgeteilt, dort würde mit Drogen in großem Stil gehandelt. Zur Mittagszeit des 20. April 2005 griffen die Beamten zu, entdeckten in der Garage Nr. 7 zwei Männer, die offensichtlich dabei waren, Kokain zu strecken und für den Verkauf zu portionieren. Insgesamt 812 Gramm „Koks“ mit einem zu erwartenden Verkaufspreis von 75 000 Euro, 750 Ecstasy-Tabletten im Wert von 3600 Euro, Streckmittel sowie diverse Gerätschaften zum Aufbereiten von Drogen wurden sichergestellt.

Gestern wurden Dennis W. (28) und Ricardo R. (32) vom Schöffengericht wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu Freiheitsstrafen von je zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Ricardo R. schwieg während des Prozesses zum Tatvorwurf. Dennis W. präsentierte eine phantasievolle Geschichte, die belegen sollte, wieso einige am Tatort gesicherte Spuren zwangsläufig ihm zugeordnet werden mussten.

Ende des Jahres 2004 habe ihn ein flüchtiger Bekannter namens Ronny gefragt, ob sein Kumpel „Blubb“ ein paar Sachen in seiner Garage unterstellen dürfe, da er zu Hause rausgeflogen sei. 200 Euro sollte er dafür erhalten. Dennis W. – arbeitsloser Dachdecker – sei froh über diese Zuwendung gewesen, habe Ronny den Zweitschlüssel gegeben und ihn ermahnt, das Auto nicht zu beschädigen.

Mitte Dezember habe er in der Garage nachgeschaut, eine große Kiste, ein Regal und „Klamotten vorgefunden. Im März 2005, dem vereinbarten Ende der Unterstellzeit, seien die Sachen immer noch da gewesen. Im April habe er versucht, Ronny oder „Blubb“ aufzutreiben. Dies sei misslungen, da er weder Nachnamen noch Handynummern der ihm von Disko- und Kneipenbesuchen Bekannten wusste, erzählte Dennis W. Nun habe er nachgeschaut, was sich in der Kiste befindet, zu seinem großen Erschrecken darin einen Koffer mit „irgendwelchen pulverartigen Substanzen“ entdeckt. Er habe sich seinem Freund Ricardo R. anvertraut. Gemeinsam hätten sie beschlossen, die Sachen zu vernichten. Vorher jedoch habe er sich die Tüten „mit den chemischen Zeichen“ angeschaut, zur eigenen Sicherheit ebenfalls in dem Koffer gefundene Haushaltshandschuhe und eine Atemschutzmaske angelegt. Plötzlich habe die Polizei an die Garagentür geklopft.

„Es ist absolut lebensfremd, das ein vermeintlicher Großdealer eine solche Menge Drogen in der Garage eines flüchtigen Bekannten deponiert“, wandte sich die Vorsitzende an Dennis W. „Er hätte jederzeit damit rechnen müssen, dass Sie ihn anzeigen.“ Hoga

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