Sport: Hajime Nishi fehlte nur das Sushi
Japaner begutachtete den 22. Potsdamer Humboldtlauf in den Ravensbergen
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Hajime Nishi war beeindruckt. „Eine wunderschöne Strecke“, erzählte der Japaner, der am Sonnabend in Potsdam beim 22. Humboldtlauf die Marathonstrecke bewältigte. Der 57-Jährige aus Tokio reist durch die Welt und bewertet auf einer Internetseite Marathonläufe in aller Herren Länder. 1000 solcher Rennen hat er sich vorgenommen, in Potsdam lief er erstmals mit. Was Carola Gnadt, Leiterin des veranstaltenden Humboldt-Gymnasiums, staunen ließ: „Wir hätten nicht gedacht, dass wir mal international eingestuft werden.“
Im Jahr zwei nach der Verlegung des Humboldtlaufs vom Frühjahr auf den Herbst bedeuteten 105 Läufer – die meisten davon absolvierten den Halbmarathon – wieder einen Teilnehmer-Zuwachs. „Mit der Beteiligung sind wir sehr zufrieden“, meinte denn auch Org.-Chef Hendrik Woiton, der sich erneut auf viele aktuelle und einstige Schüler des Gymnasiums als ehrenamtliche Helfer stützen konnte. Beispielsweise auf Johannes Malleike. Ehe sich der Schüler aus der 13. Klasse bei den Streckenhelfern einreihte, lief er als Sieger des 4,2-km-Minimarathons nach 14:56 min selbst als Erster durchs Ziel. Bei den Frauen gewann Claudia Tutsch (CSLC United Sport Berlin/15:08) diese Distanz.
Den Halbmarathon über 21,1 km entschieden Triathlet Georg Opitz (SV Berolina Berlin/1:24:19) vor Andreas Bauer (Lok Potsdam/1:27:19) und die Deutsche Berglauf-Meisterin Anja Carlsohn (SC Potsdam/1:25:12) vor Heidi Kadoch (vereinslos/1:43:30) für sich; Sieger des Naturmarathons wurde Martin Woitynek (KSP Kniebeuge 98/3:38:07). Sie alle waren zufrieden mit ihren Zeiten – vor allem angesichts des schwierigen Kurses durch die Ravensberge mit kräftezehrenden sandigen Teilstücken und bis zu 40 Metern Höhenunterschied.
Das imponierte auch Hajime Nishi, der als Marathon-Letzter 5:30:17 Stunden benötigte. Aber der Japaner machte auf den 42,195 Kilometern auch viele Digitalfotos und hatte überdies noch Luft für Scherze: „Wo ist das Sushi?“, fragte er grinsend am Verpflegungsstand, ehe er nur eine halbe Stunde nach seinem Zieleinlauf gleich weiter zu seinem nächsten Marathon nach Ulm reiste. Michael Meyer
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