EPIC-STUDIE ZUM KREBSRISIKO STARTETE 1994: Halbzeit noch nicht erreicht – 27 000 Potsdamer nehmen daran teil
700 Teilnehmer sind in den ersten 14 Jahren abgesprungen. Bei einer Massenuntersuchung wie der EPIC-Studie fällt das allerdings kaum ins Gewicht: „Bisher machen die Potsdamer hervorragend mit“, findet Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke (DIfE).
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700 Teilnehmer sind in den ersten 14 Jahren abgesprungen. Bei einer Massenuntersuchung wie der EPIC-Studie fällt das allerdings kaum ins Gewicht: „Bisher machen die Potsdamer hervorragend mit“, findet Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke (DIfE). 27 000 Potsdamer sind Teil der Langzeitstudie, mit der der Zusammenhang zwischen Krebsrisiko und Ernährung erforscht werden soll. Europaweit werden sogar 520 000 Menschen beobachtet: „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition“ lautet der vollständige Titel des Projekts. Ganze vier Jahre habe zu Beginn – 1994 – gedauert, bis überhaupt alle 27 000 Potsdamer die Anfangsuntersuchung absolviert hatten, erinnert sich Boeing, Mitinitiator von EPIC. Mittlerweile schreiben die Teilnehmer alle zwei Jahre einen Bericht über ihre Erkrankungen und die Veränderungen im Lebensstil und der Ernährung. Erste Ergebnisse liegen längst vor: 500 Publikationen zählt Boing insgesamt, pro Jahr kommen zwischen 50 bis 60 Artikel hinzu.
So habe man bereits feststellen können, dass Übergewichtige ein erhöhtes Krebsrisiko haben, berichtet der Wissenschaftler. Dabei spiele aber auch die Verteilung des Fettes eine Rolle. Ballaststoffe, wie sie zum Beispiel in Getreide vorkommen, können das Risiko für Dickdarmkrebs, aber auch für Diabetes absenken, so Boeing. Obst- und Gemüseverzehr dagegen habe sich als weniger bedeutsam für das Krebsrisiko erwiesen. Verzehr von viel Fleischwaren wiederum erhöhe das Risiko für Magen- und Dickdarmkrebs. Eine „klare Beziehung“ konnte auch zwischen Alkoholkonsum und Krebsformen im Mund-, Rachen- und Brustbereich nachgewiesen werden.
Dabei hat EPIC noch nicht einmal Halbzeit erreicht: 15 bis 20 Jahre werde die Studie noch fortgeführt, sagt Boeing: „Je länger wir beobachten, desto besser und detaillierter wird das Bild, das wir bekommen.“ J. Haase
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