Landeshauptstadt: Hallen-Misere:Finanzspritze für den Sport Stadt soll Vereinen helfen – unter Auflagen
Die wegen Einsturzgefahr gesperrten Sporthallen am Luftschiffhafen kommen die Stadt Potsdam noch teurer zu stehen. Im Hauptausschuss am Mittwochabend beschlossen die Stadtverordneten – bei einigen Enthaltungen –, dass Sportvereine finanziell unterstützt werden sollen, denen durch die Sperrung direkt finanzielle Nachteile entstanden sind.
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Die wegen Einsturzgefahr gesperrten Sporthallen am Luftschiffhafen kommen die Stadt Potsdam noch teurer zu stehen. Im Hauptausschuss am Mittwochabend beschlossen die Stadtverordneten – bei einigen Enthaltungen –, dass Sportvereine finanziell unterstützt werden sollen, denen durch die Sperrung direkt finanzielle Nachteile entstanden sind. Der Beschluss könnte die Stadtverwaltung mehrere Zehntausend Euro oder sogar eine sechsstellige Summe kosten, hieß es. Wie viel die Stadt tatsächlich zahlen muss, konnte im Ausschuss aber niemand sagen – Zuschüsse sollen nur fließen, wenn die Vereine die Verluste schriftlich belegen können. Zugleich räumte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ein, dass für die Zahlungen an die Vereine noch eine Quelle im Haushalt gefunden werden müsse.
Wie berichtet hatten insbesondere der SC Potsdam und der OSC Potsdam darüber geklagt, dass ihre Vereine wegen der gesperrten Hallen unter massiven Mitgliederverlusten leiden. Laut Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg soll es beim SC Potsdam um rund 250 000 Euro gehen, beim OSC um 150 000. Allerdings könnten die Kosten nicht gänzlich erstattet werden, sagte Oberbürgermeister Jakobs: So werde die Stadt keine entgangenen Mitgliedsbeiträge übernehmen können, betonte er. Zuvor hatte Peter Schultheiß von den Potsdamer Demokraten bereits von einem „Geschmäckle“ gesprochen, würde die Stadt etwa Mitgliedsbeiträge ersetzen – so gebe es das Gerücht, dass sich einige Vereine im Zuge der Hallenmisere von Karteileichen getrennt hätten, wie der Stadtverordnete sagte.
Bereits Ende Januar haben die Stadtverordneten rund fünf Millionen Euro freigegeben, damit die Hallen und deren Dächer saniert werden können. Bei den Vorbereitungen für die anstehenden Arbeiten befinde man sich im Zeitplan, sagte Petra Runge, die technische Geschäftsführerin der für den Sportpark verantwortlichen städtischen Luftschiffhafen GmbH. Die gesperrten Hallen sollen nach Angaben des Unternehmens im besten Fall wieder in diesem Mai ganz oder zumindest teilweise wieder öffnen können. Allerdings könnten sich die Arbeiten in der Schwimmhalle im schlimmsten Fall auch bis zum November 2015 verzögern, bei der Leichtathletikhalle sogar bis zum Mai 2016. Wie lange es tatsächlich dauern könnte, soll ein Gutachten klären, das bis Mai vorliegen soll. Von der Sperrung sind Hunderte Breiten- und Spitzensportler sowie die Schüler der benachbarten Eliteschule des Sports betroffen. H. Kramer
H. Kramer
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