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Als Titelverteidigerin dabei. Antonia Göransson (l.), hier beim 1. Turbine Hallencup 2013, kann nun doch mit zum DFB-Hallenpokal nach Magdeburg fahren. Im vergangenen Jahr wurde sie zur besten Spielerin des Turniers gekürt.

©  Manfred Thomas

Sport: Hallenparkett statt Nationalteam

Weil zehn schwedische Frauenfußball-Clubs einen Nationalmannschaftslehrgang durch Boykott kippen, kann Torjägerin Antonia Göransson mit Turbine Potsdam zum Hallenpokal nach Magdeburg fahren

Stand:

Am Montag zitterten die Turbine-Verantwortlichen noch, ob Antonia Göransson beim DFB-Hallenpokal am kommenden Sonntag in Magdeburg eingesetzt werden kann. Jetzt stehen dem Einsatz der Schwedin, die vor einem Jahr zur besten Spielerin des Turniers gekürt worden war, nichts mehr im Wege. Göransson sollte zum Lehrgang der Fußball-Nationalmannschaft jetzt wurde er abgesagt. Den Ausschlag gab dabei der Boykott von zehn der zwölf schwedischen Erstliga-Klubs, die ihre Aktiven nicht zum fünftägigen Lehrgang nach Vaxjö entsenden wollten. Ein Länderspiel steht für die Schwedinnen nicht auf dem Programm.

Bei Turbine, die in Magdeburg Titelverteidiger sind, war viel recherchiert worden, ob nicht eine andere schwedische Spielerin eine Freistellung bekommen hatte, ehe der Boykott den Termin zu Fall brachte. Vor allem, dass Göransson nicht einen Tag später, also am Montag, anreisen konnte, stieß auf wenig Verständnis. Eine solche Einigung hatte es bei den beiden Norwegerinnen Maren Mjelde und Ada Hegerberg gegeben, die erst nach dem Magdeburger Turnier zum Nationalteam müssen – und sogar ein Spiel haben.

Der Einsatz Göranssons war nicht die einzige gute Nachricht des dreitägigen Trainingslagers, das die Bundesliga-Fußballerinnen seit Montag in Lindow (Ostprignitz-Ruppin) absolvierten. Die zweite: Es gibt keine Verletzten. Aus dem Kader von 20 Feldspielerinnen und vier Torfrauen kann Trainer Bernd Schröder für die Titelverteidigung in Magdeburg auswählen. Einzig die Schweizerin Lia Wälti fehlt wegen eines Länderspieles.

Für Turbine könnte es der siebente Triumph in der Geschichte des DFB-Hallenpokals werden. 2004 und 2005 gewannen die Potsdamerinnen ebenso wie zwischen 2008 und 2010 sowie im vergangenen Jahr. Damals räumte Turbine alles ab, was es abzuräumen gab: 19:0 Tore fielen in der Vorrunde, ehe der 1. FFC Frankfurt mit 3:2 und Leverkusen mit 3:0 auf dem Weg ins Finale bezwungen wurden. Dort war auch Wolfsburg keine zu große Hürde, wurde 2:1 geschlagen. Die persönlichen Auszeichnungen gingen allesamt nach Potsdam: Göransson wurde beste Spielerin. Genoveva Anonma (irrtümlich) mit letztlich nur fünf Treffern erfolgreichste Torschützin – Göransson hatte sechsmal getroffen –, und Anna Felicitas Sarholz wurde zur besten Torhüterin bestimmt.

Sarholz könnte in der Magdeburger Getec-Arena allerdings fehlen. Trainer Bernd Schröder will, sofern sie gesund bleiben, Neuzugang Gudbjörg Gunnarsdottir und Ann-Katrin Berger als Torfrauen mitnehmen, sagte er den PNN. Außerdem kann er zehn Akteure fürs Feld nominieren. Am heutigen Donnerstag wird das letzte Training in der Halle absolviert. Am Sonntag in Magdeburg treffen die Turbinen dann auf Essen (Anpfiff: 10.13 Uhr), Leverkusen (11.31 Uhr) und Sindelfingen (12.49 Uhr). (mit jaha)

Ingmar Höfgen

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