Landeshauptstadt: Hallenzeit gefordert
Sozialarbeiter treten für „Gleichbehandlung“ ein
Stand:
Sozialarbeiter treten für „Gleichbehandlung“ ein Potsdams Sozialarbeiter und Freie Träger der Jugendhilfe versuchen sich gegen eine Entscheidung des Bildungsausschusses zu wehren. Der beschloss in seiner letzten Sitzung, dem Antrag der Fraktion „Die Andere“ nicht nachzukommen und sich gegen eine Änderung der Sportfördersatzung zugunsten der Jugendhilfe auszusprechen. Angestrebt ist eine Gleichbehandlung der Sport- und Jugendhilfevereine bei der Förderung des Sport, vor allem bei den Hallenzeiten. „Der Grundsatz der Gleichbehandlung ist ein Wert, den möchte ich umgesetzt wissen“, sagte Gregor Voehse, Sozialarbeiter und Fanbetreuer des SV Babelsberg 03. Es gehe darum, im Winter ein Dach über dem Kopf zu haben. Bolzplätze seien vorhanden, aber in der kalten Jahreszeit ungeeignet. Die Sportverwaltung äußerte sich mit den Begründungen ohnehin knapper Hallenkapazitäten in Potsdam für Sportvereine sowie offenen Fragen beim Versicherungsschutz gegen den Antrag. Voehse sieht die Gründe der Stadt als nicht nachvollziehbar an: beispielsweise könne die Versicherungsfrage mit einem Pool der Freien Träger abgesichert werden. Er will eine Satzungsänderung unter anderem in Paragraf 1 Absatz 3 erreichen. Darin heißt es bisher: „Bei der Förderung werden die besonderen Bedürfnisse behinderter Menschen und ausländischer Mitbürger berücksichtigt. Nach Willen der kleinen Initiative pro Satzungsänderung soll der Absatz um den Halbsatz „sowie sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher“ erweitert werden. Das Argument der Sozialarbeiter: die Gruppe geht in keinen Verein. Aktuell sei vorgesehen, dass ein Streetworker mit 15 jugendlichen Russlanddeutschen aus Potsdam, die schlecht deutsch sprechen würden, gemeinsam mit den Ultras (Fans des SV Babelsberg 03) ein Fußballprojekt durchführt. Doch müsse für solche Projekte der Freien Träger bei der Stadt Hallenmiete gezahlt werden, wenn überhaupt Zeiten zu bekommen seien, sagte Voehse. Eingetragene Sportvereine erhalten die Zeiten kostenlos. Verblüffend findet Voehse den zeitlichen Rahmen des Themas. Bereits Anfang des Jahres sei bei einem großen Runden Tisch des Jugendamtes ein solcher Bedarf der Hallen für Freie Träger festgestellt worden. Die Initiative von anfangs drei Freien Jugendträgern und laut Voehse auch mit Ursula Runge vom Stadtsportbund sei danach zu den Fraktionen gegangen und habe geworben. Im zweiten Halbjahr waren die Beteiligten im Bildungsausschuss beim ersten Mal nicht anwesend, bei der zweiten Diskussion wurde der Antrag abgelehnt. jab
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: