MEINE Woche: Hamstersitting

Über die gesamten Osterfeiertage durfte ich einen Hamster hüten, weil ein befreundetes Pärchen aus der Uni nach Hause gefahren ist – und sie nicht wussten wohin mit ihrem geliebten Haustier.

Ich muss sagen, dass es wirklich ein Wunder ist, dass sie sich überhaupt auf ein Tier einigen konnten. „Ich will einen Hund“ stand dem Vorschlag „Ich will lieber eine Ratte“ gegenüber. Also wurde es ein Hamster. Natürlich ist nun fraglich, wo in dem Tier der Hund geblieben ist – aber vielleicht hat so ein Hamster ja Vorzüge, die ich bis dato noch nicht entdecken konnte – dachte ich mir vor diesem Wochenende.

Das mit dem Apportieren hat zumindest nicht so gut funktioniert. Dafür ist der kleine Racker aber wirklich niedlich: Er heißt Korki und sieht auch ein wenig aus wie ein Korken. Klein und bräunlich. Außer hübsch aussehen kann er allerdings nicht viel. Ich bin auch ziemlich froh, dass er nicht gestorben ist. So hatte ich schon ein wenig Angst, dass Korki die Autofahrt nicht überlebt (gibt es eigentlich auch Airbags für Hamster?). Dazu kam die Sorge, dass ihm die Hitze in meinem Dachgeschosszimmer zu schaffen machen könnte. Aber nein: Das hat er ertragen wie ein tapferer Hamster. Verhungert ist Korki zum Glück auch nicht, obwohl der Zettel mit den Anweisungen zum Füttern verloren gegangen ist.

Allerdings muss ich nach diesem verlängerten Wochenende zugeben, dass ich mir keinen Zwerghamster zulegen würde: zu klein, zu langweilig, zu schnell. Und ich habe gelernt, dass Hamster hüten gleichzusetzen ist mit Kinder hüten: Wenn man sie erstmal da hat, ist es ganz nett, aber man ist froh, wenn man sie wieder abgeben darf.

Vanessa Richter ist 21 Jahre alt und studiert an der Universität Potsdam.