Landeshauptstadt: Hand in Hand gegen Isolation
Fest zum 15. Geburtstag von Lebenshilfe Potsdam e.V.
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Fest zum 15. Geburtstag von Lebenshilfe Potsdam e.V. Babelsberg - Schritt für Schritt haben sich die 30 Mitglieder des Vereins Lebenshilfe Potsdam e.V. in 15 Jahren eine Lobby geschaffen. Hand in Hand – so wie das Motto des Geburtstagsfestes am Sonnabend lautete- wollen die Mitglieder ihre Integrationsarbeit in Potsdam und Potsdam-Mittelmark weiter stärken. Das bekräftigte die amtierende Vorsitzende Hannelore Mehls im Berufsbildungswerk des Oberlinhauses. Der Verein sichert mit ehrenamtlichen Kräften die individuelle Betreuung von geistig und teilweise mehrfach behinderten jungen Menschen und ihren Angehörigen. Dazu gehört Hilfe in Rechtsfragen sowie das Ausfüllen von Anträgen bei Begutachtungen für die Pflegeversicherung. Aber vor allem zählt, die Betroffenen aus der Isolation zu führen. „Wir dürfen uns nicht bemitleiden“, macht Hannelore Mehls den Geburtstagsgästen Mut: „Wir sollten auf unsere Tugenden wie Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Verlässlichkeit und Gemeinschaftssinn bauen.“ Vereinsmitglied Irina Günther will durch intensivere Öffentlichkeitsarbeit erreichen, dass Kontaktschwellen der Potsdamer mit geistig Behinderten verschwinden. Die Mutter der 17-jährigen Maria wünscht sich, „dass nicht auf Menschen, die anders sind, gegafft wird.“ Warum gehe man nicht normal mit ihnen um? Irina Günther wünscht sich mehr Aufmerksamkeit zu diesem Thema in den Schulen. Ines Domröse ist besorgt über mangelnde Förderung: Gerade behinderte junge Menschen müssten über Kultur und Sport voran gebracht werden. Ihr mühevolles Lernen werde in großem Maße über die körperliche Bewegung intensiviert. In der Comenius-Schule, so weiß sie aus persönlicher Erfahrung mit ihrer Tochter, gebe es keine Räume für sportliche Betätigung. Man müsse die Turnhalle der Nachbarschule nutzen. „Seit drei Jahren warten wir auf den Umzug in die leerstehende Grundschule am Finkenweg“, sagt sie: „Seitens der Stadt Potsdam geht es immer nur kleckerweise voran." Der Umzug werde nun endlich – für ihre 20-jährige Tochter zu spät – im Februar 2006 vollzogen. be/jut
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