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Landeshauptstadt: Händler zu Abgabe bereit

Bedingung: Veränderte Sonntagsöffnungszeiten

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Innenstadt - Erstmals haben Innenstadthändler ihre Bereitschaft signalisiert, sich an einer Pflichtabgabe für die Verbesserung touristischer Angebote für Potsdam-Besucher zu beteiligen. Das kündigte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Innenstadt e.V. , Wolfgang Cornelius, am Mittwochabend auf einem Empfang der AG Innenstadt im Wiener Café am Luisenplatz an. Bedingung: Die von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedete neue Regelung für Sonntagsöffnungszeiten in der Landeshauptstadt müsse Bestand haben. Die Regelung würde zu einer wirklichen Verbesserung der Situation des Einzelhandels in der Stadt führen. „Dann können wir auch ernsthaft über eine Pflichtabgabe nachdenken“, sagte Cornelius.

Wie berichtet, hatten die Stadtverordneten beschlossen, dass die Läden in Potsdam an sechs Sonntagen im Jahr öffnen dürfen – im Gegensatz zur Landesregelung jedoch zu unterschiedlichen Terminen in verschiedenen Stadtteilen, sodass ein Sonntagseinkauf de facto an viel mehr Sonntagen möglich wäre. Das Arbeitsministerium hatte angekündigt, die Potsdamer Sonderregelung zu kassieren, weil sie gegen das Landesgesetz verstoße.

Cornelius bezeichnete es hingegen als „praxisfremd und schädlich“, wenn die sechs verkaufsoffenen Sonntage immer nur für die ganze Stadt gelten sollten. Es mache „absolut keinen Sinn“, die Läden in der Innenstadt zu öffnen, wenn in Babelsberg das Weberfest stattfinde bzw. die Babelsberger Läden während des Töpferfestes im Holländischen Viertel öffnen würden. Bei Sonntagsöffnungszeiten in der gesamten Stadt würden sich die Läden die Kunden nur gegenseitig wegnehmen. „Jede Verkäuferin muss nur sechsmal an Sonntagen arbeiten – genau, wie das Landesgesetz es vorschreibt“, sagte Cornelius und lobte die Stadt dafür, bei den Sonntagsöffnungszeiten auch einen Rechtsstreit mit dem Land zu riskieren.

Zugleich plädierte Cornelius dafür, für das Holländische Viertel spezielle Erleichterungen beim Sonntagsverkauf zu ermöglichen. Der AG-City-Chef verwies dabei auf Mecklenburg-Vorpommern, wo Läden an 40 Sonntagen im Jahr öffnen dürfen, wenn sie sich in einem Gebiet mit erhöhtem touristischem Aufkommen bzw. im Bereich von Welterbestätten befinden. „Beides trifft für das Holländische Viertel zu“, sagte Cornelius. Daher sollten die Läden dort ebenfalls an 40 Sonntagen öffnen dürfen bzw. müsse eine andere Regelung gefunden werden, das Touristenviertel an Sonntagen attraktiver zu machen.

Die AG Innenstadt wurde 1995 gegründet und vertritt die Interessen von rund 500 Geschäften und gastronomischen Einrichtungen in der Potsdamer Innenstadt. Cornelius ist seit 1996 im Vorstand des Vereins. erb

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