Landeshauptstadt: Handzettel nur gegen Geld

Potsdam-Info will künftig Gebühr für Kultur-Werbung Innenstadt - Die Potsdam Tourismus Service GmbH ist mit dem Plan, Prospekte und Handzettel in seiner neuen Tourist-Information am Stadttor künftig nur noch gegen Bezahlung auszulegen, bei Kulturschaffenden auf Unverständnis und Ablehnung gestoßen. „Wir stecken unsere Gelder lieber in die Inhalte“, erklärte gestern Nikolaisaal-Geschäfsführerin Andrea Palent auf PNN-Anfrage. Laut Palent haben sich die Mitglieder der „Historischen Mitte“ – Filmmuseum, Kammerakademie, Nikolaisaal und Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HPPG) – bereits auf eine einheitliche Linie verständigt und wollen die zusätzlichen Kosten nicht bezahlen. Die Tourismus Service GmbH, die von der Stadt mit der touristischen Vermarktung Potsdams beauftragt worden ist, hatte in der vorigen Woche Betreiber von Potsdamer Kultureinrichtungen angeschrieben und angekündigt, zeitgleich mit dem Umzug Anfang Dezember auch die Präsentation von Handzetteln und Broschüren neu regeln zu wollen. Organisatoren und Betreibern wurde angeboten, Fächer anzumieten, die je nach Mietdauer zwischen 20 und 30 Euro monatlich kosten. Thomas Bastian, Chef des Thalia Kinos in Babelsberg erklärte, er sei ebenfalls nicht bereit, die Kosten zu tragen. „Es geht nicht um die Summe, es geht ums Prinzip. Wir haben hier auch rund 100 Handzettel liegen, ohne dass es die Organisatoren etwas kostet.“ Potsdam Tourismus Service-Sprecher Christian Tänzler sagte, die Vorgehensweise sei in der Branche durchaus üblich. Zudem könnten sich die Organisatoren darauf verlassen, dass das Prospektangebot gepflegt und Besucher bei Interesse auf entsprechende Angebote hingewiesen würden. Grundsätzlich sei die Tourismus Service GmbH gezwungen, sich künftig mehr denn je selbst zu finanzieren. „Das ist Teil unseres Vertrages mit der Stadtverwaltung“, so Tänzler. „Denn die Zuschüsse der Stadt fließen nicht ewig.“ hd