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ATLAS: Hängepartie

Für Otto Normalverbraucher ist der Streit zwischen Stadt und Land um die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage kaum noch nachzuvollziehen. Wir erinnern uns: Bereits 2012 hatte die Stadtverwaltung Potsdam in Handelszonen eingeteilt – in jeder sollten die Geschäfte an maximal sechs Sonntagen im Jahr öffnen dürfen, stadtweit wäre man aber auf zwölf verkaufsoffene Sonntage gekommen.

Von Peer Straube

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Für Otto Normalverbraucher ist der Streit zwischen Stadt und Land um die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage kaum noch nachzuvollziehen. Wir erinnern uns: Bereits 2012 hatte die Stadtverwaltung Potsdam in Handelszonen eingeteilt – in jeder sollten die Geschäfte an maximal sechs Sonntagen im Jahr öffnen dürfen, stadtweit wäre man aber auf zwölf verkaufsoffene Sonntage gekommen. Das Land sagte damals Nein, mehr als sechs Sonntage insgesamt verstoße gegen das Gesetz – und die Stadt knickte ein. Im vergangenen Jahr ging’s dann plötzlich. Es waren zwar nur neun und nicht zwölf Sonntage, aber das Prinzip war dasselbe. Dass der Streit in diesem Jahr nun erneut hochkocht, kann nur daran liegen, dass Brandenburgs Arbeitsministerium im letzten Jahr schlichtweg nicht aufgepasst hat, ob Potsdam denn auch brav die Vorgaben umsetzt. Wie man es auch dreht und wendet – der Text im Ladenöffnungsgesetz lässt Interpretationsspielraum, den nicht nur die Landeshauptstadt gern nutzen würde. Auch andere Kommunen im Speckgürtel würden ihre Läden gern an mehr Sonntagen im Jahr öffnen lassen. Die Hängepartie hilft keinem. Da keiner nachgibt, sollten die Gerichte entscheiden.

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