Spielzeit 2012/13: Hans Otto Theater inszeniert „Der Eisvogel“ von Uwe Tellkamp

Potsdam - Das Theater wolle vielseitig sein und mehrere Genres sowie Zuschauergruppen ansprechen, sagte Intendant Tobias Wellemeyer am Mittwoch im
Potsdam. Der thematische Schwerpunkt in der Produktion liege aber auf der Verknüpfung von persönlichen und politischen Lebenswegen. „Es geht um den Wert, aber auch die Grenzen von Demokratie“, erklärte Wellemeyer. Zugleich stünden „die Fragen nach der Herkunft und der Zugehörigkeit in der globalisierten Welt“ im Vordergrund.

Diesen Fokus repräsentiere unter anderem die erstmalige Inszenierung des Romans „Der Eisvogel“ des preisgekrönten deutschen Schriftstellers Uwe Tellkamp. Die politische Dimension sei eng mit der Entwicklungsgeschichte eines Menschen verbunden, sagte Wellemeyer. „Es geht um einen sensiblen jungen Mann, der nach und nach in den Bann eines demokratiefeindlichen Kreises gerät.“

Auch beim Jugendtheater, das rund 40 Prozent der Aufführungen einnimmt, gibt es neue Inszenierungen. Sechs der Premieren fallen auf Produktionen für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen. „Der König hinter dem Spiegel“ ist eine Uraufführung der Geschichte des Kinderbuchautors Rudolf Herfurtner. Das Werk sei eine „spiellustige Tierparabel auf die Mühen und Freiheiten der Selbstbestimmung“, sagte Chefdramaturgin Ute Scharfenberg.

Zufrieden zeigten sich die Verantwortlichen mit der vergangenen Spielzeit. Bei 577 Vorstellungen sei ein Zuwachs von 2010 auf 2011 um rund 16.000 Besuchern zu verzeichnen gewesen. Das entspreche einer Auslastung des Theaters von etwa 74 Prozent.
 
Für die neue Spielzeit freuten sie sich besonders auf zwei neue Schauspieler im Ensemble: Axel Sichrovsky, der unter anderem schon am Deutschen Nationaltheater in Weimar und in Kinofilmen mitgespielt hat, sowie Alexander Finkenwirth, der von der Schauspielschule ans Hans Otto Theater kommt.

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Luise Poschmann