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Sport: Harte Wettkampfmeter erwünscht

Färoer-Schwimmstar Pal Joensen trainiert in Potsdam mit Blick auf London 2012

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Zwischendurch war auch Pal Joensen irgendwann erschöpft. Nachdem er bei den 8. Offenen Internationalen Potsdamer Kurzbahnmeisterschaften am Wochenende in der Schwimmhalle Luftschiffhafen über den Tag verteilt 100, 200, 400 und 1500 Meter Freistil sowie kräftezehrende 400 Meter Lagen geschwommen war, hatte er nach eigener Aussage sein gestecktes Ziel erreicht. „Ich wollte so viele harte Wettkampfmeter wie möglich schwimmen und in jedem Rennen das Maximale rausholen“, erklärte der 20-Jährige von den Färöer-Inseln in perfektem Englisch, nachdem er sein letztes Rennen auf der ungewohnt kurzen 100-Neter-Freistil-Strecke als Erster beendet hatte.

Zuvor hatte Joensen über 1500 Meter Freistil die Konkurrenz dominiert und in „zufriedenstellenden“ 15:15,46 min angeschlagen. Ebenso zufrieden war er mit seiner Zeit von 3:50,62 über 400 Meter Freistil, als er sich den ersten Platz nach einem spannenden Rennen mit dem in Potsdam trainierenden Yannick Lebherz vom DSW 1912 Darmstadt teilen musste. Sieger wurde er zudem über 400 Meter Lagen, zu Rang drei reichte es über 200 Meter Freistil. Die von ihm selten geschwommenen 100 und 200 Meter Freistil absolvierte er ganz bewusst, um auch mal in höheren Wettkampfgeschwindigkeiten unterwegs zu sein.

Für Pal Joensen war der Wettkampf im Luftschiffhafen der Auftakt zu knackigen zwei Wochen, die nun auf ihn warten. Bis zum kommenden Samstagfrüh stehen täglich drei Schwimm-Einheiten mit der Potsdamer Trainingsgruppe auf dem Programm, bevor er über das Wochenende zurück auf die Färöer-Inseln fliegt, wo die Schwimmer der kleinen Insel gegen den großen Nachbarn Island zu einem sogenannten „Duel in the Pool“ antreten. Joensen vertritt seine Heimat dabei über die Freistil- und Brust-Strecken und wird sich „nach weniger als 24 Stunden in der Heimat“ wieder auf den Rückweg nach Deutschland machen, um am kommenden Montag wieder nach den Kommandos von Stützpunkttrainer Jörg Hoffmann seine Bahnen zu ziehen. Ohne ihren Topschwimmer wären die Färöer-Inseln wohl hoffnungslos unterlegen, so dass es für den Langstreckenspezialisten keine Frage ist, dass er die beschwerliche Anreise auf sich nimmt.

Nach vier weiteren Trainingstagen in Potsdam reist Joensen nach Stockholm, um an der zweiten Station der diesjährigen Weltcupserie teilzunehmen. Wie fast immer schwimmt er dort seine Hauptstrecken 400 und 1500 Meter Freistil und hofft auf entsprechende Konkurrenz in der schwedischen Hauptstadt. Als weitere Wettkampfhöhepunkte warten im Dezember die Kurzbahn-Europameisterschaften im polnischen Stettin und das Duell Europa gegen die Vereinigten Staaten kurz vor Weihnachten in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia).

Das sind aber natürlich alles nur Etappenziele auf dem Weg zum großen Vorhaben im kommenden Jahr. Die guten Leistungen der diesjährigen WM mit den Plätzen vier über 1500 und fünf über 800 Meter Freistil sollen dann im besten Fall bei den olympischen Spielen in London in Edelmetall umgemünzt werden. H. B.

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