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Sport: Harter Brocken aus dem Osten

Der VfL Potsdam siegte in Bad Bramstedt 33:25

Stand:

Erst eine knappe halbe Stunde vor dem angesetzten Spielbeginn bog der Mannschaftsbus des 1. VfL Potsdam am vergangenen Sonnabend auf dem Parkplatz der Sporthalle am Schäferberg in Bad Bramstedt ein. Ein Autobahn-Unfall in der Nähe von Kremmen hatte für Verzögerung gesorgt. Den daraus resultierenden Stau über Land zu umfahren, kostete erhebliche Zeit. Die Partie bei der Bramstedter TS wurde schließlich mit viertelstündiger Verspätung begonnen und am Ende von den Potsdamern sicher mit 33:25 (17:14) gewonnen.

Befürchtungen, die VfL-Spieler könnten auf Grund der zeitlichen Verzögerung nicht von Beginn an auf der Höhe der Aufgabe sein, verflüchtigten sich schnell, als sie sich mit 6:2 abgesetzt hatten (8.). Vor 280 Zuschauern behauptete der Gast diesen Vorsprung bis weit in die zweite Halbzeit hinein, um dann plötzlich in Schwierigkeiten zu geraten. Binnen zehn Minuten hatte nämlich der erst 17-jährige Robert Wetzel zwischen den Pfosten der vor Saisonbeginn völlig umformierten Bramstedter Turnerschaft fünf, sechs Würfe der Potsdamer in Folge pariert. 24:25 stand es zwischenzeitlich (52.), ehe sich die Potsdamer im Schlussspurt noch deutlich absetzen konnten. Zu verdanken blieb dies zu erheblichen Teilen dem sicheren Torhüter Stefan Wagner, der auf Grund der Verletzung Christian Pahls diesmal Gelegenheit hatte, sein auf Beweglichkeit und Reaktionsschnelligkeit basierendes Können fast durchgängig einzubringen. Mit Wagner im Tor, einem herausragenden Victor Pohlack und dem von Enrico Bolduan und Jörg Reimann beigesteuerten Trefferanteil reichte es trotz der eingangs erwähnten logistischen Probleme zum sicheren Sieg. Solange die Kräfte der Bramstedter reichten, suchten sie, ohne lange Spielpassagen vorzutragen, den schnellen Abschluss. Diese Art von Handball haben die treuen Anhänger in Bad Bramstedt nördlich Hamburgs offenbar so verinnerlicht, dass sie hinterher kaum Anlass zur Unzufriedenheit sahen.

Zwei einheimische Zuschauer sprachen zwanzig Minuten nach dem Spiel davon, dass man angesichts der spielerischen Niveauunterschiede einfach nicht mehr erwarten könne und dass der 1. VfL Potsdam wohl der einzige Ostverein der Regionalliga Nordost sein werde, der es auf Dauer mit der Ansammlung norddeutscher Teams im Spitzenbereich aufnehmen könne. „Die sind schon ein richtig harter Brocken“, sagte einer der beiden zum Abschluss und meinte dies respektvoll.

Der 1.VfL Potsdam bleibt Tabellenzweiter und spielt erst in knapp zwei Wochen wieder um Punkte. Beim AMTV Hamburg wird er als Favorit ins Spiel gehen. Im nächsten Heimspiel kommt es dann am 4. November zum nachbarschaftlichen Kräftemessen mit dem SV 63 Brandenburg/West (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee).

1.VfL Potsdam: Wagner, Schulz; Böhm, Pohlack 8, Galus 2, Bolduan 6/1, Lenser, Starke, Schugardt 3, Schmidt 1, Piske 5, Wendlandt 1, Reimann 7/2, Baumgart.

Thomas Gantz

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