Von Michael Meyer: Härtetest bei den Jung-„Wölfen“
Für den SV Babelsberg 03 beginnt heute beim VfL Wolfsburg II eine schwere englische Woche
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Experiment gelungen – so knapp lässt sich beschreiben, was Patrick Moritz zuletzt im Dress des SV Babelsberg 03 bot. Am vergangenen Freitag daheim gegen Hertha BSC Berlin II rückte der Mittelfeldkicker des Fußball-Regionalliga-Zweiten für den mit Knieproblemen pausierenden Stürmer Daniel Frahn von der Mitte nach links – und machte nicht nur ein gutes Spiel, sondern traf beim 3:1-Sieg auch per Kopf zur 1:0-Führung. Damit schloss er in der vereinsinternen Torschützenliste zu Spitzenreiter Frahn auf (je 4) „Moritz war sehr viel unterwegs und hat sehr engagiert gespielt“, lobte Cheftrainer Dietmar Demuth, und der 31-Jährige selbst meint: „Links war zunächst eine ungewohnte Position für mich, aber ich habe mich dort ganz gut zurechtgefunden.“
Damit zeigte Patrick Moritz seinem Coach eine weitere Alternative für dessen Planungen. Ob er heute Abend beim Punktspiel beim Tabellen-Sechsten VfL Wolfsburg II erneut auf der linken Seite marschiert oder wieder in die angestammte Zentrale rückt, hängt auch davon ab, ob Frahn – der in dieser Woche noch nicht mittrainierte – im heutigen Abschlusstraining doch Einsatzbereitschaft signalisiert. „Hinter Frahns Einsatz steht ein Fragezeichen“, erklärte gestern Demuth. Ob Stefan Kutschke, der zweifache Torschütze gegen Hertha II, heute von Anfang an stürmen darf, ließ er noch offen.
Beim VfL II wollen die Nulldreier ihre bisherige Serie – seit Meisterschafts-Saisonbeginn 13 Spiele ohne Niederlage – fortsetzen. „Die Wolfsburger sind wie alle zweiten Mannschaften der Bundesligisten spielfreudig und laufstark und ähnlich leistungsstark wie Hannover 96 II“, erläutert Dietmar Demuth und fordert deshalb von seinen Mannen: „Wir müssen mit Herz und Leidenschaft spielen, sehr kompakt stehen und hochkonzentriert sein.“
Moritz sieht das ebenso. „Wolfsburg wird an die guten Leistungen zuletzt bei Holstein Kiel anknüpfen wollen und ist ein schwererer Gegner als Hertha II. Das wird ein ganz anderes Spiel, aber wir alle sind darauf eingestellt“, sagt er. „Die junge VfL-Truppe wird Tempo machen. Wir müssen das mitgehen, gegenhalten, in den Zweikämpfen die nötige Aggressivität zeigen und ihnen möglichst durch ein frühes Tor rasch den Zahn ziehen.“ Schließlich wolle seine Mannschaft weiter ganz oben in der Spitze mitmischen und sich bis zur Winterpause eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde schaffen. Das Thema Aufstieg interessiere ihn derzeit nicht, sagt Moritz. „Wir wollen vor allem guten Fußball spielen und weiter ungeschlagen bleiben. Auf unsere bisherige Riesenserie sind wir stolz.“
Die wird nun auf eine harte Probe gestellt, denn nach dem Spiel bei den Jung- „Wölfen“ warten innerhalb einer englischen Woche die Heimpartien am nächsten Mittwoch gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen Tabellendritten Hallescher FC und dann am Sonntag gegen den VFC Plauen. „Das wird sehr schwer“, ahnt Moritz. Da könnte sich Babelsbergs ausgeglichener Kader, in dem jede Position doppelt besetzt ist, auszahlen. „Der Konkurrenzkampf in der Mannschaft ist riesengroß“, erzählt der Mittelfeldmann. „Der belebt und pusht uns. Man darf sich keine Schwächephase erlauben, sonst spielt gleich ein anderer.“ Er selbst hofft, heute auch in Wolfsburg mitwirken zu dürfen. „Egal, wo mich der Trainer aufstellt“, so Moritz. Und wenn es linksaußen ist.
Anpfiff ist heute um 19 Uhr.
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