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Von Michael Meyer: Härtetest und Nominierung

Morgen spielen Deutschlands U20-Fußballerinnen in Babelsberg gegen Norwegen – danach steht der Kader für die WM- Endrunde in Chile fest. Sieben Potsdamerinnen hoffen noch.

Stand:

Aus 27 mach 21 – Maren Meinert wird diesen Schnitt am Donnerstag vollziehen. Nach dem Fußball-Länderspiel Deutschland – Norwegen der U21 am morgigen Mittwoch ab 18 Uhr in Babelsberg innerhalb eines fünftägigen Lehrgangs wird die Trainerin des Deutschen Fußball-Bundes entscheiden, welche Spielerinnen sie mit zur U20-Weltmeisterschafts-Endrunde vom 19. November bis 7. Dezember in Chile nimmt. 21 Kickerinnen darf sie nominieren, 27 hat sie für den vorletzten WM-Test im Karl-Liebknecht-Stadion benannt. Darunter auch sieben Spielerinnen Turbine Potsdams: Desiree Schumann für das Tor, Monique Kerschowski, Pia Marxkord, Carolin Schiewe und Josephine Schlanke für die Abwehr sowie Isabel Kerschowski und Bianca Schmidt für den Angriff. Gestern Nachmittag traf sich die U20-Auswahl im Potsdamer Kongress-Hotel; sie erhielt neue Adidas-Freizeitkleidung und absolvierte eine erste Trainingseinheit im nahen Stadion des Luftschiffhafens. Isabel Kerschowski konnte dabei aber nur zuschauen; eine Zerrung im rechten Oberschenkel bremst die 20-Jährige im denkbar ungünstigsten Moment.

„Isabel hat trotzdem noch eine Chance, für die WM nominiert zu werden – so wie alle Potsdamerinnen“, erklärte DFB-Trainerin Meinert am Rande des gestrigen Regenerationstrainings, das von Turbines Bundesliga-Mannschaft aufmerksam verfolgt wurde. „Da wir den Kader am Donnerstagabend festlegen, will ich vorher aber nicht über gute oder schlechte Chancen einzelner Spielerinnen öffentlich reden.“ Sie habe „schon immer viele Potsdamerinnen dabei“, so Maren Meinert. „Ich habe eine hohe Meinung über sie. Es macht Spaß, mit ihnen zusammenzuarbeiten.“ Mit Turbines Cheftrainer Bernd Schröder und Zweitliga-Coach Thomas Kandler tausche sie sich regelmäßig aus. „Heute Nachmittag im Hotel habe ich den Potsdamerinnen auch gesagt, dass ich mich freue, dass sie diesmal nur einen kurzen Weg zu Lehrgang und Länderspiel haben.“ Pia Hess, Team-Managerin der U20, begründete die Wahl des morgigen Spielorts so: „Wir haben zahlreiche Potsdamer Spielerinnen in unseren Reihen und hoffen nun auch, dass am Mittwoch möglichst viele Potsdamer Zuschauer zum Anfeuern kommen.“

Im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion, das Maren Meinert noch aus ihrer Zeit als Bundesliga-Spielerin des FCR Duisburg kennt, erhofft sich die DFB- Trainerin morgen noch einmal wesentliche Aufschlüsse über das Leistungsvermögen der Auswahl-Spielerinnen; beim letzten Testspiel am 6. November in Marburg gegen Schwedens U23 steht ihr WM-Kader bereits fest. „Norwegen ist eine starke Mannschaft, die ein echter Härtetest sein wird“, erklärte die 35-Jährige. „Wir wollen hier zeigen, dass wir guten Fußball spielen können.“ Auch Norwegen ist bei der WM-Endrunde in Chile dabei.

Das deutsche Team spielt beim WM- Turnier innerhalb der Gruppe C zum Auftakt am 20. November in La Florida, einem Stadtteil Santiagos, gegen den Kongo. „Diese Mannschaft darf man nicht unterschätzen“, meint Meinert, die bei der U20-WM 2006 in Russland die Afrikanerinnen sah und noch weiß: „Die haben damals gegen die USA und Frankreich keine schlechte Rolle gespielt.“ Auch die weiteren Gruppenkontrahenten Japan am 23. und Kanada am 27. November seien schwere Gegner. „Unser Ziel ist trotzdem das Halbfinale – und dann ist alles möglich“, sagt die Trainerin, die vor zwei Jahren mit ihrer Truppe im U20-WM-Viertelfinale 1:4 gegen die USA verlor.

Am 14. November fliegt der DFB- Tross – zu dem auch die Potsdamerin Sabine Seidel als Zeugwartin gehört – nach Chile. Ob dann vier, fünf, sechs oder gar sieben Turbine-Spielerinnen mit an Bord sein werden, entscheidet sich in dieser Woche in Potsdam.

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