Landeshauptstadt: Hauptmann-Medaille für „Hauptmann“

Obwohl der 26. Oktober der Tag seiner Verhaftung war, präsentierte sich der „Hauptmann von Köpenick“ gestern in bester Laune. Der Potsdamer Kabarettist Peter Buchheim, der die Gestalt verkörpert, erhielt gestern die Hauptmann-Medaille, die vom Verein AGAPHI gestiftet wurde. Damit wurden auch vom Bundeswehrverband, Kameradschaft Treptow-Köpenick, der Vorsitzende Oberst a.D. Kurt Henkens und Wolfgang Baensch geehrt. Sie sollen dazu beigetragen haben, dass zum 100. Jahrestag des Streichs, bei dem der stellungslose Schuster Wilhelm Voigt als Hauptmann verkleidet die Köpenicker Stadtkasse ausgeraubt hatte, am Haus Mittelstraße 3 eine Erinnerungstafel angebracht werden konnte. Dort hatte Voigt im Oktober 1906 Teile seiner Uniform gekauft. Bei der Übergabe der Medaillen bezeichnete der AGAPHI-Ehrenvorsitzende Hans-Peter Warnecke den Schuster Voigt als Menschen, der trotz Verfolgung und sozialer Ausgrenzung nicht resignierte, sondern durch die ungewöhnliche Tat seinem Leben eine Wende gab.

Ob die Erinnerungstafel am Holländerhaus bleibt, ist ungewiss, da sie wie berichtet ohne denkmalrechtliche Genehmigung angebracht wurde. Darüber sei noch nicht entschieden, hieß es seitens der Stadtverwaltung. E.Hoh