Landeshauptstadt: Haus des Reisens: Abriss genehmigt Bauantrag von Pro Potsdam soll „ruhen“

Innenstadt - Die Potsdamer Bauverwaltung hat den Abriss des „Haus des Reisens“ an der Ecke Yorckstraße/Friedrich-Ebert-Straße genehmigt. Das erklärte gestern Abend Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) im Bauausschuss. Die Beigeordnete sagte zu, dass die beiden sich an dem Neungeschosser befindlichen Kunstwerke „Flugschiff“ und „Globus“ gesichert werden. Wo und ob diese Werke wieder angebracht werden, sei unklar.

Um die vom Investor, der städtischen Pro Potsdam GmbH, geplanten Neubebauung der stadtbildprägenden Ecke hatte es starke öffentliche Debatten gegeben. Dem von Pro Potsdam vorgelegten architektonischen Entwurf war Ideenlosigkeit vorgeworfen worden. Nun soll es eine Planungswerkstatt mit „namhaften Architekten und Mitgliedern des Bauausschusses geben“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs im jüngsten Hauptausschuss. Der aktuelle Entwurf soll so verbessert werden, dass er konsensfähig sei.

Allerdings existiert noch ein entsprechender Bauantrag von Pro Potsdam, der innerhalb bestimmter gesetzlicher Fristen entschieden werden muss. Die Bauverwaltung habe Pro Potsdam schriftlich dazu aufgefordert, so von Kuick-Frenz, wiederum schriftlich bei der Verwaltung zu beantragen, „dass der Bauantrag ruhen soll“. Das Gutachter-Verfahren für die Neubebauung – Pro Potsdam plant die Ansiedlung eines Geldinstitutes – soll nach den Worten der Baubeigeordneten „so schnell wie möglich“ erfolgen. Die Stadt sei dazu mit der Pro Potsdam GmbH im Gespräch.

An der städtebaulich prominenten Ecke am Platz der Einheit stand bis 1945 ein repräsentatives Barockhaus nach Plänen von Georg Christian Unger. Nach Kriegsschäden wurde es 1958 abgerissen und elf Jahre später durch das Reisebüro ersetzt. gb