Landeshauptstadt: Haus Dietz nie aus Holz
Kritik an „Ungereimtheiten“ im Landesamtsbericht
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Innenstadt - Neue Wendung in der Diskussion um den bevorstehenden Abriss des Hauses Dietz in der Kurfürstenstraße: Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam-Museums, widerspricht dem Landesamt für Denkmalpflege, das dem ehemaligen Wohnhaus des Architekten Heinrich Laurenz Dietz (1888-1942) den Denkmalschutzstatus verwehrt. Das Landesamt hatte das Haus im Mai dieses Jahres untersucht und einen Bericht verfasst. Darin heißt es, das Haus sei nicht schutzwürdig, da es bei seiner Rekonstruktion in den 1980er Jahren völlig neu aufgebaut worden sei. Das 1928 im Stil des Neuen Bauens errichtete Wohnhaus sei ein reines Holzhaus gewesen. Im Zuge der Rekonstruktion sei jedoch ein massives Steinhaus mit lediglich einer Holzbeplankung entstanden. „Diese Einschätzung ist falsch“, sagte Wicke am Montag den PNN. Vielmehr sei auch schon beim Ursprungsbau die Holzfassade nur als Verschalung eines Massivbaus vorgeblendet worden. Die tragenden Elemente des Ursprungsbaus hätten aus einer Mauer aus sogenanntem Rheinischen Schwemmstein bestanden. Damit habe sich „das Hauptargument“ des Landesamtes für die Verweigerung des Denkmalschutzes als falsch erwiesen, so Wicke. Das Landesamt reagierte am Montag auf eine entsprechende PNN-Anfrage nicht.
Seine Informationen zur Bauweise des Originals habe er von der Tochter des Architekten Dietz, Annelene Trapp, die in dem Haus aufwuchs. Wicke reagierte ungehalten: Wegen der „Ungereimtheiten“ in dem Bericht des Landesamtes zum Haus Dietz habe er die Fachaufsicht im Landeskulturministerium informiert. Der Abriss des 1920er-Jahre-Baus steht unmittelbar bevor. Im Mai erteilte die Bauverwaltung eine Baugenehmigung für die Überbauung des Grundstücks mit einem mehrgeschossigen Wohnriegel (PNN berichteten). gb
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