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Landeshauptstadt: „Haus mit Charme“

PWG 1956 erwirbt ehemaligen EWP-Sitz Wohnungsgenossenschaft plant Begegnungszentrum

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Innenstadt – „Das ist ein Haus mit Charme“, sagt Wolfram Gay, Kaufmännischer Vorstand der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 (PWG). Gemeint ist der ehemalige Sitz der Energie- und Wasser GmbH (EWP) in der Französischen Straße. Die EWP hat den DDR-Industriebau schon lange verlassen, während der Bauzeit des nahen Französischen Quartiers diente er als „Baubaracke“. Zuletzt nutzte ihn ein Sportverein.

Die PWG will das Anwesen an dieser exponierten Stelle erwerben oder hat es bereits gekauft. Gay möchte eigentlich noch nicht darüber sprechen, weil die Genossenschaft noch nicht im Grundbuch stehe. Der Deal mit den Stadtwerken als vermeintlicher Eigentümerin erwies sich nicht ganz so einfach, weil die Stadt Potsdam im Grundbuch verankert und die Zustimmung der Stadtverordneten notwendig war. „Wenn wir im Grundbuch stehen, sehen wir weiter“, sagt der Vorstand, lässt aber schon durchblicken, dass hier etwas für die Bewohner des Karrees, die überwiegend Mitglieder der PWG 1956 sind, entstehen soll: ein Begegnungszentrum. Das Gebäude, dessen morbider „Charme“ sich für den Betrachter erst auf den zweiten Blick erschließt, soll dabei im Wesentlichen unverändert bleiben, von einer Instandsetzung abgesehen. Und eine neue Fassadenfarbe soll es erhalten.

Gay versteht das Engagement für ein Begegnungshaus nicht als reine Kür-Leistung. „Es soll sich auch rechnen“ sagt er. Er ist daher auf der Suche nach Gewerbe-Mietern, am liebsten für „Kreativgewerbe“. Bewohnerfeste, Kursangebote, vielleicht ein Biomarkt und eine Hutdesignerin – das sind einige Stichworte für die Nutzung. Vielleicht auch ein „Service-Point“ oder ein Vereinssitz. Besonders angetan hat es Gay die so genannte „Wandelhalle“ im oberen Stockwerk. „Die hat was“, sagt er und denkt hier an Veranstaltungen und Ausstellungen von Künstlern wie sie bereits in der Spareinrichtung der PWG in der Zeppelinstraße stattfinden. „Wenn der Erwerb perfekt ist und wir im August offiziell Eigentümer laut Grundbuch sind, wollen wir das Nutzungskonzept bekannt geben.“

Vielleicht ist dieses aber nur ein Konzept auf Zeit „In zehn bis fünfzehn Jahren“, sei an dieser Stelle eine Wohnnutzung denkbar. Aber das hänge auch davon ab, wie sich das Quartier mit der noch unbebauten Fläche an der Straße Am Kanal weiterentwickle. Das ehemalige Postgelände ist bekanntlich verkauft und soll in Kürze eine Wohnbebauung erhalten. Günter Schenke

Günter Schenke

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